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/ Wort zum Tag

Raus aus dem Gedankenkarussell

Simon Diercks über Matthäus 6,13.

Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Matthäus 6,13

Ich schaue auf mein Leben - mein kleines Reich - und merke überrascht, wie wenig ich davon selbst in der Hand habe. Ob meine Kinder die richtigen Freunde finden. Wie es mit der Gesundheit weitergeht. Ob wir als Ehepaar einen guten Weg miteinander finden.
Ich starte in die Woche und merke, wie mir manchmal am Dienstag schon die Kraft ausgeht.
Nach einer durchlöcherten Nacht wegen unruhigen Kindern, einem überfüllten Tag mit zu viel Stress oder einem frustrierenden Feierabend, weil es mal wieder Streit gab.

Ich schaue auf meinen Alltag und stelle fest, wie viele Momente es gibt, in denen ich so gar nicht glänzen kann. Weil ich in meiner Geschäftigkeit jemanden übersehen habe, der mich gebraucht hätte. In meiner Erschöpfung lieblos jemandem über den Mund gefahren bin. In meinem Stolz unbedingt Recht behalten musste.

Kommt Ihnen das bekannt vor?

Was mache ich damit, was Sie? In ein düsteres Gedankenkarussell verfallen und nur noch um meine Ohnmacht, Begrenzung und Glanzlosigkeit drehen? Oder mich an Gott wenden? Mit einem Gebet. Mit dem Gebet. Mit dem Gebet, dessen letzter Satz mir und Ihnen mitten in meinem Alltag ganz viel zu sagen hat.

„Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“ (Matthäus 6,13)

Dieser kurze Satz beendet das wahrscheinlich bekannteste Gebet der Welt, das Jesus selbst seinen Jüngern mitgegeben hat und das uns im Matthäusevangelium in der Bibel überliefert ist: das Vater-Unser-Gebet. Vielleicht haben Sie es schon tausend Mal gebetet und vielleicht auch noch kein einziges Mal. Fakt ist: dieses Gebet und besonders sein letzter Satz haben die Kraft, mich aus meinem Gedankenkarussell herauszukatapultieren.

Warum steht dieser Satz am Ende von Jesu Gebetsvorlage?

Ich denke, weil er zweierlei für mich und Sie ist: eine Ausrichtung und eine Herausforderung.

Er richtet den Blick aus:

Wir bitten Gott, dass sein Reich kommen möge, und erinnern uns: es ist sein Reich.

Wir bitten Gott um das, was wir zum alltäglichen Leben brauchen und erinnern uns, dass wir von seiner Kraft Leben.

Wir schauen voraus, wie wir eines Tages vollendet versöhnt mit uns, Gott und anderen leben werden und erkennen darin etwas von Gottes Glanz - seiner Herrlichkeit.

Dieser Satz richtet meinen Blick in allem alltäglichen Bitten und Klagen auf Gott aus. Und er tut noch mehr: Er fordert mich: Heraus aus dem düsteren Gedankenkarussell. Fordert mich, „Ja“ dazu zu sagen und loszulegen:

Ja, es ist dein Reich, aber du möchtest, dass du es mit mir baust.

Ja, es ist deine Kraft, die unbegrenzt ist. Aber durch deinen Heiligen Geist lässt du mich daran teilhaben.

Ja, es geht nicht zuerst darum, dass ich groß rauskomme, nicht um meinen Glanz. Sondern es geht darum, dass sichtbar wird, wie du in der ganzen Welt glänzt. Und in dem Maße, wie ich mich mit deiner Kraft dafür einsetze, dass dein Glanz, deine Herrlichkeit sichtbar wird, wird mein Leben davon bereichert und glänzen.

Also: Wenn Sie gerade im Gedankenkarussell feststecken, empfehle ich Ihnen ein knackiges Gebet und dann ein mutiges Weitergehen mit Blick auf den, der auch Ihr Reich im Griff und für Sie Kraft parat hat und der seinen Glanz auf Ihr Leben legen möchte.

In diesem Sinn: Amen!

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

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Kommentare (3)

Jacqueline G. /

Echt prima und hilfreich! Herzlichen Dank!

Angela Moser /

Danke für Ihre Worte, sie kamen gerade richtig. Ich werde sie mit in den Tag nehmen.

Holger Bischof /

Sehr lebensnah und sehr trostvoll!