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/ Wort zum Tag

Hoffen, Beten und Handeln

Helmut Heiser über Psalm 56,12.

Auf Gott hoffe ich und fürchte mich nicht; was können mir Menschen tun?

Psalm 56,12

„Auf Gott hoffe ich und fürchte mich nicht; was können mir Menschen tun?“ – Mit diesem Wort aus Psalm 56 öffnet sich ein Fenster, durch das wir ein wenig in das Herz des Psalmbeters hineinschauen können. Dort begegnet uns ein klares Bekenntnis zu Gott: “Auf Gott hoffe ich und fürchte mich nicht“ –  dem aber unmittelbar eine bange Frage folgt: „Was können mir Menschen tun?“

Von der Hoffnung auf Gott, von Furchtlosigkeit ist in diesem Psalmwort die Rede, aber auch von der Befürchtung, von anderen beobachtet, angegriffen oder sogar bekämpft zu werden. So muss sich der Psalmist zwischen Hoffen oder Bangen entscheiden!

Sollte am Ende die bange Furcht vor Menschen größer sein als die Freude, mutig und engagiert, lebendig und kreativ für Gott zu leben?

Nur zu gut kennt er diese Furcht, die ihn dabei lähmen und dieses engagiert eindeutige Leben für Gott lähmen will. Was wird er gegen sie tun?

Allein durch das Vertrauen seines Herzens zu Gott kann er die Furcht überwinden, und er bekennt: „Heute, wenn ich mich so fürchte, setze ich mein Vertrauen auf dich!“ – Er flieht also mit allem, was ihn belastet zu dem, der sein Leben Tag um Tag begleitet. Denn in jedem Fall will er seinen Weg mit Gott gehen, „im Licht, das ihm das Leben schenkt.“

Dieses Licht, von dem er spricht, ist das Licht der Liebe Gottes, seiner Gebote, seiner Gerechtigkeit und Wahrheit. Jenes Licht, das unser Leben fördert und pflegt, es mit seiner Gnade und Barmherzigkeit hell macht.  Alle Dunkelheit und Finsternis, auch alle Furcht wird durch dieses Licht aufgehoben. Weil Gott selbst Licht ist, wohnt in ihm die große Hoffnung, dass es eines Tages alle Finsternis besiegt haben wird.

Doch schließen wir nun das Fenster, das uns durch dieses Wort einen Blick in das Herz des Beters des 57. Psalmes möglich gemacht hat und fragen uns: Wie ist es in unserem eigenen Inneren bestellt mit der Entscheidung zwischen unserer Hoffnung auf Gott und unserem Handeln für ihn in Furchtlosigkeit?

Viel zu oft kenne ich es aus meinem eigenen Herzen und aus Gesprächen mit anderen Christen, dass unser Herz zu einem Handelsplatz wird. Sollen wir lieber nur heulen über bestehende Missstände oder zu ihrer Heilung furchtlos und angemessen handeln in der Hoffnung auf Gott?

Doch auch unser Leben soll das „Licht, das uns das Leben schenkt“ bezeugen und auch durch uns soll es hell in die Welt hineinscheinen! Wir können darum jeden neuen Tag mit seiner neuen großen Chance nutzen, unsere Liebe zu Gott, den Menschen und seiner Schöpfung konkret zu bezeugen.

Sätze wie „Es ist doch alles sowieso zu spät“ oder „Was kann ich schon bewirken?“ gelten nicht. Es gilt, furchtlos in der Hoffnung auf Gott zu handeln, wie es uns das Evangelium sagt.

Auch wenn wir keine großen Namen tragen wie Martin Luther King, Mutter Theresa oder Dietrich Bonhoeffer - durch Worte und Taten kann jeder von uns seinen Beitrag dazu leisten, dass Gottes Liebe und sein Licht in unserem Alltag aufscheint, dass Mensch und Schöpfung aufatmen können, wenn wir ihnen in Gottes Freundlichkeit und Liebe begegnen.

Hoffen, Beten und Handeln wachsen so zu einer Einheit zusammen, die zu einer guten Zukunft unseres Planeten beiträgt.

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