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Helfen können

Lothar Eisele über Hebräer 2,18.

Da Jesus selber gelitten hat und versucht worden ist, kann er helfen denen, die versucht werden.

Hebräer 2,18

Ich werde die Situation nie vergessen. Ich war noch ein junger Diakon. Unsere Nachbarin war auf die Intensivstation eingeliefert worden. Es gehe ihr nicht so gut, sagten die Angehörigen. Ich beschloss, sie zu besuchen. Dann war ich auf der Station und fand sie vor - inmitten von Schläuchen und Apparaten. Etwas hilflos stand ich herum. Was konnte ich ihr sagen? Mir fiel Psalm 23 ein. Ich betete ihn langsam. Dann wieder Schweigen und auch Unbehagen.

Eine Schwester kam vorbei. Sinngemäß sagte sie: „Sie haben das aber auch noch nicht oft gemacht.“ Ich fühlte mich so ertappt. Sie hatte gut gemerkt, wie schwer es mir fiel, mich wirklich auf die schwere Situation einzulassen, das Leiden meiner Nachbarin wirklich wahrzunehmen und dass ich am liebsten schnell wieder gegangen wäre.

Später habe ich mir überlegt, woher meine Unsicherheit kam. Ich hatte einfach noch nie so eine schwere Krankheit erlebt. Ich wollte helfen, ohne mich wirklich auf das Leiden einzulassen.

Inzwischen bin ich älter geworden. Ich habe einige Menschen kennen gelernt, die durch Schweres hindurch gegangen sind, die aber gerade dadurch gelernt haben, Menschen in ihren Nöten nahe zu sein. Anteil zu nehmen. Sie können wirklich ermutigen. Von ihnen geht etwas Heilsames, Aufbauendes aus. Wer sie an der Seite hat, wird getröstet und ermutigt.

Und dann denke ich an Jesus Christus. Er kann trösten und beistehen wie kein Zweiter. Als Sohn Gottes hat er viel Schweres durch gemacht. Erfüllt vom Geist Gottes hat er gepredigt, geheilt, ermutigt, Menschen ihre Schuld vergeben. Durch ihn haben viele die Nähe Gottes gespürt. Aber er selbst hat auch viel Schweres erfahren. Menschen haben ihn nicht verstanden, ja sogar abgelehnt. Schließlich nagelten sie ihn ans Kreuz. Verlassen von Menschen und  auch von Gott hing er dort.

Aber in dem allen hat Jesus sein Vertrauen auf den Vater im Himmel nicht aufgegeben. Er hat durchgehalten. Und nach seiner Kreuzigung hat der Vater im Himmel ihn von den Toten auferweckt und ihm neues Leben gegeben. Und dann sagte er seinen Jüngern, dass er ihnen durch seinen Heiligen Geist nahe sein wird, so nahe, dass er sogar sagte, er würde in ihnen wohnen. Das gilt bis heute:  Er, der selbst in allem Schweren durchgehalten hat, lebt durch seinen Geist in uns, damit auch wir durchhalten können.

Ich muss also die Herausforderungen, auch die Belastungen nicht alleine tragen. Wenn ich also in eine schwere Situation komme, dann will ich mich daran erinnern. Jesus Christus ist durch seinen Heiligen Geist bei mir. Er will mir Kraft für diese Situation geben.

Und wenn ich schuldig geworden bin, dann erinnert mich sein Geist daran, dass er für mich gestorben ist, mir meine Schuld vergibt. Wenn ich versucht werde, das Vertrauen auf Gott aufzugeben, dann ist sein Geist bei mir, der in mir das Vertrauen am Leben hält.

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Anstoß

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Kommentare (1)

Hedy /

Ich habe selten so ein gutes, persoenliches Zeugnis gehoert, wie heute von Ihnen Herr Lothar Eisele. Danke dafuer von ganzem |Herzen. Die Traenen sind mir runter gekulert.... Auch von Frau Elke mehr