Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Geduld ist gefragt

Werner Schmückle über 2. Petrus 3,15.

Mit der Geduld tue ich mich oft schwer.
Ich warte ungern und hätte meine Anliegen gerne sofort erledigt.
Manche Menschen reagieren ganz ähnlich.
Sie fahren aus der Haut, wenn ihnen etwas nicht passt und würden gerne dreinschlagen.
Und manche wünschten sich, dass Gott genauso handeln soll:
Dreinschlagen und dem gottlosen Treiben in dieser Welt ein Ende bereiten.
„Ach lieber Herr, eil zum Gericht“, heißt es in einem Adventslied.
Zwei Beispiele aus der Bibel möchte ich anführen:
Die Jünger Jesu wünschten sich, dass Feuer vom Himmel fallen und das Dorf zerstören sollte, in dem sie unfreundlich behandelt wurden auf ihrem Weg nach Jerusalem.
Und der Prophet Jona wurde richtig sauer, als Gott das von ihm angekündigte Gericht über die Stadt Ninive nicht hat eintreffen lassen.
Hatte er es denn nicht den Leuten in Ninive  im Auftrag Gottes angekündigt, dass die Stadt vernichtet wird.
Gott sollte doch dreinschlagen.
Aber so ist Gott nicht.
Gott ist nicht wie ein Bär, der nur zuschlägt und verwüstet.
Gott ist ein Gott voll Geduld.
Schon das Alte Testament bezeugt:
Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte (Psalm 103,8).
Er ist ein Gott, der vergibt.

Für die Christen, an die der zweite Brief des Apostels Petrus gerichtet ist, war die Frage, die sie bedrängte:
Warum verzögert sich die von Jesus versprochene Wiederkunft so lange?
Warum kommt er noch nicht, um über Lebende und Tote Gericht zu halten?

Petrus gibt ihnen Antwort auf diese bedrängenden Fragen:
Der Herr hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde (2. Petrus 3,9).
Deshalb erachtet die Geduld unseres Herrn für eure Rettung (2. Petrus 3,15).
In einer anderen Übersetzung lautet das Bibelwort:
Erkennt doch in der Geduld, die euch der Herr entgegenbringt, einen Weg zu eurer Rettung.

Gott offenbart sich in Jesus Christus als ein Gott voller Geduld.
Im Gleichnis vom verlorenen Sohn, das Jesus erzählt, ist das eindrücklich zu sehen.
Es ist die Geschichte des in grenzenloser Geduld wartenden Vaters.
Der jüngere Sohn im Gleichnis sagt sich vom Vater los und zieht in die Fremde.
Immer tiefer verstrickt er sich in Sünde und Schuld und landet schließlich bei den Schweinen.
Der Vater könnte sagen: Mit so einem Kerl will ich nichts mehr zu tun haben. Der ist für mich gestorben.
Aber die Tür zum Vaterhaus, der Lebensraum der Gnade bleibt immer offen für den Sohn.
Geduldig hält der Vater Ausschau nach dem verlorenen Sohn und hofft auf seine Rückkehr.
Und als er ihn von Ferne kommen sieht, da läuft er ihm voller Freude entgegen.
Wie gut, dass der Vater im Himmel auch uns nicht fallen lässt, wenn wir versagen und uns in Schuld und Sünde verstricken.
Wie gut, dass er uns die Tür offenhält in die Vergebung, in den Raum der Gnade.
Jesus erzählt das Gleichnis weiter:
Als der Sohn nach Hause kommt, da nimmt der Vater ihn in seine Arme.
Dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist gefunden worden, sagt der Vater und lädt dazu ein, sich mit ihm zu freuen.
Auch wir sind eingeladen, umzukehren und heimzukehren in die offenen Arme unseres Vaters im Himmel, immer wieder neu, wenn wir schuldig geworden sind und unserem Herrn keine Ehre gemacht haben durch unser Verhalten.
Wo das geschieht, da erreicht Gottes Geduld ihr Ziel.
Sie dient zu unserem Heil, zu unserer Rettung.
Damit wir es beherzigen:

Erkennt doch in der Geduld, die euch der Herr entgegenbringt, einen Weg zu eurer Rettung.

 

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (1)

Reinhard B. /

Genau die Richtige Zeit sich das zu beherzigen!
Vielen Herzlichen Dank für diesen Anstoß... Pfarrer Werner Schmückle Gott Segne SIE weiterhin mit Weisheit.