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/ Wort zum Tag

Gott verpasst nichts

Thomas Eger über Daniel 9,14.

Der HERR, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Werken, die er tut.

Daniel 9,14

„Der Herr, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Werken, die er tut!“ 80 Jahre alt ist der Mann, der das feststellt. Mit ungefähr 15 Jahren war er aus seiner Heimat verschleppt worden. Dazwischen liegt ein sehr bewegtes Leben mit Höhen und Tiefen. Daniel ist sein Name. Er ist ein Prophet aus Gottes Volk Israel. Ins Deutsche übersetzt heißt sein Name: „Gott ist Richter; Gott verschafft Recht!“ Dabei hat Daniel nach seiner Verschleppung keinen einzigen Tag mehr in seiner ursprünglichen Heimat verbracht. In Juda. In der Hauptstadt Jerusalem. Die gab es nicht mehr. Die war dem Erdboden gleich gemacht worden. Da stand kein Stein mehr auf dem anderen!

Trotzdem stellt Daniel fest: „Gott ist gerecht in allen seinen Werken, die er tut!“ Das sagt er bestimmt nicht nur, weil sein Name so heißt. Da steckt mehr dahinter. Das hört sich nach Lebenserfahrung an. Daniel hat in den Machtzentren der Weltreiche seiner Zeit mitgewirkt. Er war dort ein sehr hoher Staatsbeamter gewesen. Und dabei beobachtete er auch wie die Mächtigen kamen und gingen. Wie nach ihrer Zeit andere Herrscher das Sagen hatten. Wie sich Werte veränderten. Wie Nachfolger das, was bei ihren Vorgängern wichtig war, übergingen. Wie andere, neue Gesetze für die Menschen erlassen wurden.

Ganz klar geschah dabei viel Unrecht. Bewusstes und Unbewusstes. Immer gab es Leidtragende, denen Unrecht geschah, oft sogar großes Unrecht. Und das betraf meistens nicht die Minderheit.

Wie also kann Daniel im Gebet behaupten: „Der Herr, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Werken, die er tut!“? Eben, weil Gott kein Mensch ist. Was Gott einmal gesagt hat, das ändert er nicht. Dazu steht er in Zeit und Ewigkeit! Das ist das eine. Das andere ist das, was Gott gesagt hat. Da sind beispielsweise die 10 Gebote. Sie sind der Grundstock für alles Zusammenleben in Gottes Volk. Hätten diese Menschen davon ihr Denken und Handeln bestimmen lassen, wäre ihre Heimat von keinem anderen Volk erobert worden. Keinem Weltherrscher wäre es gelungen, dieses kleine Volk zu besiegen oder aus seinem Land zu vertreiben.

Unrecht geht immer von Menschen aus. Nie von Gott. Gott, den Schöpfer der Menschen, für die Untaten der Menschen anzuklagen, das ist absurd. Das geht nicht. Aber warum verhindert Gott dann nicht das Unrecht, das Menschen durch Menschen erleiden müssen? Weil Gott den längeren Atem hat. Das heißt: Für Gott ist das Leben eines Menschen noch längst nicht aus, wenn dieser Mensch gestorben ist. Gott ist der allmächtige Gott über die Vergänglichkeit und über die Ewigkeit. Seinem Einfluss kann sich niemand entziehen. Was ein Mensch hier an Unrecht getrieben hat, dafür wird er sich eines Tages vor seinem Schöpfer verantworten müssen. Und umgekehrt: Was einem Menschen in seinem Erdenleben an Unrecht geschehen ist, das wird ihm sein Schöpfer entschädigen. Wie? Das ist Gottes großes Geheimnis. Das wird er am Tag des Weltgerichtes sichtbar machen. Da wird es dann aus dem Mund unzählbar Vieler ertönen: „Der Herr, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Werken, die er tut!“

Dass Gott hier dem Unrecht scheinbar tatenlos zuschaut, das ist eine menschliche Täuschung! Gottes Prinzip ist es: Was wächst, muss wachsen, bis es ausgereift ist. Dann ist Erntezeit. Dann wird Unkraut vom Getreide getrennt. Dann kommt das Gericht. Wohl dem, bei dem kein Unrecht gefunden wird. Wohl dem, der jetzt schon auf der Seite Gottes steht – so wie einst der Prophet Daniel!

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Kommentare (2)

Margret B. /

"Christi Blut und seine Gerechtigkeit, das ist mein S. u.Ehrenkleid, damit kann ich vor Gott bestehn, wenn ich zum Himmel darf eingehn".

Dietrich T. /

Danke für die Auslegung des gestrigen Tages und auch der Auslegung von heute. Hätte ich Jesus Christus nicht, dann hätte ich keine Chance in Gottes Gericht zu bestehen.