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Leben suchen und finden

Wolf-Dieter Kretschmer über Amos 5,4.

So spricht der HERR: Suchet mich, so werdet ihr leben.

Amos 5,4

Niemand hört gerne schlechte Nachrichten. Das ist heute noch genau so, wie zur Zeit von Israel: Wenn die Israeliten damals zum Haus Gottes (so hieß der Ort, an dem die Israeliten zu dieser Zeit Gottesdiente feierten) kamen, erhofften sie sich das göttliche Wohlwollen, in dem sie Opfer darbrachten. Gerne nahmen sie die aufmunternden Worte und den priesterlichen Segen im Gegenzug an.

Aber seit einiger Zeit störte ein Schafzüchter aus Tekoa den religiösen Frieden in Bethel. Seine prophetische Botschaft klang beunruhigend. Er sprach von Gericht, von Leiden und Tod. Feinde würden demnächst ins Land einfallen und Schreckliches anrichten. Das war die Botschaft von Amos, einem Propheten aus Juda, wenige Jahre vor der Zerstörung des Königreichs Israel und seiner Hauptstadt Samaria.

Aber Amos Botschaft enthält auch Hoffnung. Der Gott Israels lässt seinem Volk ausrichten: 

„So spricht der HERR: Suchet mich, so werdet ihr leben“, Amos 5,4.

Was Gott nicht meinte, war: Sucht mich in eurem religiösen Zentrum Bethel. Er meinte auch nicht: Sucht mich in allerhand frommen Aktivitäten, beispielsweise indem ihr Tiere opfert oder Geld spendet.

Weder ist das Befolgen von religiösen Bräuchen notwendig,  noch muss man einen heiligen Ort aufsuchen, wenn es darum geht, Gott zu begegnen. Heute wie damals geht es Gott um die Herzenshaltung.

Ich habe mich gefragt, wie das konkret aussehen kann.  Wie stelle ich das an: Gott zu suchen?

1. Gott an die erste Stelle stellen

Das heißt für mich: Meine Prioritäten neu sortieren. Ich räume Gott den ersten Platz in meinem Leben ein. Ich erlaube ihm, mich durch sein Wort zu korrigieren und zu prägen. – Damit ich mich prägen lassen kann, muss ich zuerst einmal mich der Botschaft der Bibel aussetzen.  Ich muss sie lesen.

2. Einen ehrlichen Blick auf mein Handeln und Denken riskieren

Das ist gar nicht so einfach. Es erfordert Mut, im Lichte des Wortes Gottes mein Leben zu sehen, denn wenn ich einen ehrlichen Blick auf mein Leben richte, entdecke ich allerhand, von dem ich weiß, dass es Gottes Maßstäben nicht entspricht.

Ich muss an den morgendlichen  Blick in den Spiegel denken:  Der Kerl, dem ich im Spiegel begegne, hat wenig zu tun mit dem Selbstbild, das ich von mir habe.

Gott suchen bleibt aber nicht stehen bei der Selbstanalyse, so gut und wichtig eine ehrliche Bestandsaufnahme auch sein mag, ein weiteres ist angesagt:

3. Das lieben, was Gott liebt

Im Johannesevangelium wird treffend zusammengefasst, was Gott liebt. Dort heißt es: Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen Sohn Jesus Christus schickte, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben.“ Johannes 3,16.

Lieben, was Gott liebt, heißt: Menschen lieben. Mit Herz und Hand denen Gutes tun, die Gott liebt. Das beginnt bei den praktischen Dingen des Lebens und reicht bis dahin, dass ich alles tue, was in meinen Kräften steht, um meinem Nächsten Gottes Segen zu überbringen.

Zurück zur Botschaft Gottes durch seinen Propheten Amos: „So spricht der HERR: Suchet mich, so werdet ihr leben“, Amos 5,4.

Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir genau das tun: Gott suchen. Warum? Weil ich möchte, dass Sie und ich leben – und zwar so, wie es Gott gefällt und wie er unser Leben gut heißen und segnen kann.

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