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/ Wort zum Tag

Er wird immer jünger

Herbert Laupichler über 2. Korinther 4,16.

Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert.

2. Korinther 4,16

Nicht ohne Ironie beobachtete der Schriftsteller Mark Twain den unstillbaren Wunsch seiner Landsleute nach ewiger Jugend. Wäre es nicht schön, so Twain, mit 80 Jahren zur Welt zu kommen und dann immer jünger zu werden?

Es ist ja auch nicht schön, älter zu werden, schwach oder unansehnlich. Viele wollen das aufhalten, so lange es geht. Nirgendwo sonst lässt sich das Verlangen der Menschen nach Fitness und Faltenfreiheit besser ablesen als an dem milliardenschweren Geschäft mit Produkten gegen das Altern.

Auch der Apostel Paulus hatte den Verfall des äußeren Menschen vor Augen als er den Christen in Korinth schreibt:

Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert. 2. Korinther 4,16

Paulus wusste, wovon er redete. Er hatte das selbst erfahren.  Wenn Paulus von seinen Erlebnissen auf den Missionsreisen berichtet, dann verschlägt es den Atem. Unglaublich, was dieser Mann als Bote und Zeuge seines Herrn Jesus Christus alles ertragen musste.

Das wird Spuren hinterlassen haben. Von den Steinwürfen und den Peitschenschlägen. Verfolgung und Leid setzten ihm zu bis an die Grenze des Erträglichen. Doch Paulus gab nicht auf, wurde nicht müde. Er wusste: Bei allem Verfall des äußeren Menschen wird der innere Tag für Tag erneuert.

Er blickte weg von seinem durch die ungeheuren Strapazen gezeichneten Körper. Paulus wusste: Der Mensch besteht nicht nur aus dem sichtbaren Körper. Er wusste um einen geistigen Teil, um den inneren Menschen.

Paulus war sich sicher, dieser innere Mensch war durch Jesus Christus zu einer neuen Schöpfung geworden. Neu geboren durch Wasser und Geist, so wie Jesus es dem Theologen Nikodemus erklärt hatte. Neu geboren durch das Evangelium und den heiligen Geist. Da konnte es keinen Verfall, kein Altern geben.

Aber wie geht es Ihnen, wenn Sie heute hören: Darum werden wir nicht müde? Und können dabei kaum die Augen öffnen, so müde sind sie noch.

Sind vielleicht noch müde, weil ihr Kind heute Nacht so unruhig war und Sie nicht schlafen ließ? Oder sind Sie müde, weil Sie vor Schmerzen nicht einschlafen konnten?

Dann die Rede vom äußeren Menschen, der verfällt, und dem inneren Menschen, der täglich erneuert wird. Klingt das nicht alles weltfremd und abgehoben?

Doch ich denke, Paulus will nicht von den Leiden dieser Zeit ablenken. Paulus will vielmehr einladen, einmal wegzusehen von den Schwächen und Gebrechen. Er hatte es gelernt, den Blick vom Sichtbaren zu lösen und stattdessen auf das Unsichtbare zu sehen. Sein zum Wissen gewordener Glaube gab ihm dazu die göttliche Kraft.

Während seines Dienstes war dem Apostel Paulus der Blick in die Ewigkeit immer klarer geworden. Er hatte gelernt: Dort wartet auf mich das himmlische Vaterhaus, Friede ohne Ende, Freude – einfach Herrlichkeit.

Er hatte auch erlebt: Durch diesen Blick in die Ewigkeit verschieben sich die Werte. Die Schönheit des äußeren Menschen ist nicht mehr so bedeutend. Viel wichtiger ist der innere Mensch, der altert nicht, der wird jeden Tag erneuert.

Und in dieses Wissen wollte Paulus die Christen in Korinth mit hineinnehmen. Wollte sie vielleicht damit ein wenig trösten. Aber nicht nur die Christen in Korinth. Sondern auch Sie und mich.

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