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Ist das dein letztes Wort?

Elke Drossmann über Amos 9,13-14.

Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass man zugleich ackern und ernten, zugleich keltern und säen wird. Und die Berge werden von Most triefen, und alle Hügel werden fruchtbar sein. Ich will die Gefangenschaft meines Volkes Israel wenden, dass sie

Amos 9,13–14

„Ist das dein letztes Wort?“ Und wenn der andere „Ja“ sagt, ist damit oft angezeigt: Hier ist eine Grenze erreicht. An dem Punkt lässt er nicht mehr mit sich verhandeln. In der Folge drehen sich zwei Menschen häufig den Rücken zu und gehen getrennte Wege.

Vielleicht hat das Volk Israel Gott auch gefragt: „Ist das dein letztes Wort? Dass du uns überall aufspürst. Egal, wohin wir uns wenden, welchen Weg wir einschlagen, selbst wenn wir uns in einem Grab verstecken würden, du würdest uns finden. Ein Berg wäre nicht hoch genug, um dir zu entrinnen und ein Meer nicht tief genug. Selbst unter Feinden machst du uns noch aus?“

„Ja“, sagt Gott, „das ist mein letztes Wort. Ich spüre euch auf, um den Vorhang zuzuziehen. Es reicht. Euer Verhalten passt nicht zu unserer Beziehung.“

Die Worte des Propheten Amos werden nicht die gewünschte Umkehr bringen, wie Gott es erhofft. Deshalb sieht Amos in einer Vision die Folgen. Das Königreich Israel wird von der Erde verschwinden. Was sie sich in dem Moment nicht vorstellen können, wenige Jahrzehnte später wird dies Realität sein. Die Assyrer werden Israel erobern und von der Hauptstadt Samaria spricht keiner mehr. Nur noch als warnendes Beispiel.

Sünde, die Amos zu genüge benannt hat, wird zum Tod führen. Auch wenn sie es nicht wahr haben wollen – es wird so sein. Dann, wenn Gottes Gericht sich vollzieht, Israeliten sterben, andere als Gefangene in einem fremden Land leben, wird Gott eines Tages etwas Neues schaffen. Gott stellt paradiesische Zustände in Aussicht. Er wird ihnen das schenken, was sie sich auf Kosten von anderen selbst beschaffen wollten. Gott wird vielmehr geben, als sie gegen Gottes Willen aus anderen herauspressen konnten.

Für die konkrete Generation ist das Gottes letztes Wort, das Gericht. Doch für sein Verhältnis zu Israel ist das nicht Gottes letztes Wort. Ganz im Gegenteil. Gott lässt durch Amos im Kapitel 9 in den Versen 13 und 14 ankündigen:

„Siehe es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass man zugleich ackern und ernten, zugleich keltern und säen wird. Und die Berge werden von Most triefen, und alle Hügel werden fruchtbar sein. Ich will die Gefangenschaft meines Volkes Israel wenden, dass sie die verwüsteten Städte wieder aufbauen und bewohnen sollen, dass sie Weinberge pflanzen und Wein davon trinken, Gärten anlegen und Früchte daraus essen.“

Nach einer Auszeit wird es einen neuen Anfang für Israel geben. Gott wird ihn setzen zu seiner Zeit. Er wird sie dann aufspüren, sie wieder in das Land führen, in dem Milch und Honig fließen – wie die erste Generation, die das Land Kanaan damals in Besitz nahm. Diesmal werden sie die verlassenen Häuser ihrer Groß- oder Urgroßväter wieder aufbauen. Sie werden Gott neu als ihren Schöpfer kennen lernen, der für sie sorgt und ihnen einen wunderbaren Lebensraum schenken wird.

Gott stellt das Gute schon für zukünftige Generationen in Aussicht, bevor die Generation, die gerade lebt, von der angekündigten Strafe betroffen ist. Was für ein Gott! Ob sie nicht doch noch auf Gottes Worte hören?

Ich lebe nicht in Israel. Doch diese Sehnsucht nach paradiesischen Zuständen kenne ich auch. Doch könnte es nicht sein, dass Gott auch mich fragt: „Lebst du nicht auch auf Kosten anderer? Wie kannst du das mit mir vereinbaren, der ich dir mit meinem Sohn Jesus Christus alles schenke, sogar das verloren gegangene Paradies?“

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