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/ Wort zum Tag

Freibier?

Jochen Eber über Johannes 7,37.

Jesus spricht: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!

Johannes 7,37

Als Jesus vor 2000 Jahren in Israel auftrat, fragten die Leute: Was will dieser Jesus? Viele hatten nicht verstanden, was seine Mission ist. In Johannes 7,37 sagt er: „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!“ Das kann man falsch verstehen. Praktisch wäre es ja gewesen: Jesus als irdischer Durstlöscher. Freibier für die Männer, Cola für die Kinder, Mineralwasser für Gesundheitsbewusste und Rentner und Red Bull für die Jugendlichen und die Sportlichen. So ein Jesus würde weit und breit Zustimmung finden. Das wäre wie beim Gemeindefest, wenn es etwas kostenlos gibt: „Wenn irgendwo ein Freibier angeboten wird, da springt man herzu und hat Angst, man könnte zu spät kommen und es gehe bald zur Neige –, wenn aber Christus sich selber, Leben und Seligkeit und den ganzen Himmel anbietet, dann hat’s keine Eile.“ (Paul Schempp, TEH 38, 29f)

Wenn ich durstig bin, sorge ich für Nachschub. – Aber geistlich, wie steht es um meine Seele? Bin ich da nicht oft ein Hungerkünstler und komme  mit dem Minimum aus? Losungsvers am Morgen und das war’s?

Jesus sagt dies am Laubhüttenfest, das ist ein Erntedankfest. Die Leute in Israel leben dabei eine Woche lang in Zelten oder aus Ästen  schnell gebauten Hütten, so wie beim Auszug aus Ägypten. Damals hat Gott sie mit dem notwendigen Essen und Trinken versorgt. Und jetzt versorgt er sie auch noch.

Bei diesem Fest wird täglich auch eine große Kanne Wasser als Opfer am Brandopferaltar ausgegossen. Das gibt es nur beim Laubhüttenfest. Gott schenkt immer wieder den notwendigen Regen. Für das Wasser ist man im Nahen Osten dankbar, denn dort ist es oft 30 bis 40 Grad warm – da ist Wasser das Beste, was man trinken kann. Und wenn kein Wasser da ist, überlebt keiner auch nur zwei Tage.

Dieses Wasser ist also am Altar für die Brandopfer geflossen. Aber der Durst bleibt. Durst nach Frieden bleibt. Friede in der eigenen Familie, zwischen Menschen verschiedener Herkunft in den Städten. Zwischen Palästinensern und Israelis. Zwischen dem Iran und dem Rest der Welt. Und in vielen anderen Ländern.

Der Durst nach Gesundheit bleibt in einer Welt der Krankheit und der überalterten Gesellschaft. Bei unerträglichen Schmerzen von Millionen Schmerzkranker. Bei Millionen Menschen, die auf Dauer mit einer Behinderung leben müssen. Bei Tausenden, die an Depressionen oder anderen seelischen Qualen leiden. Der Durst nach Versöhnung bleibt. Zwischen Ehepartnern, die sich zerstritten haben. Zwischen Verwandten wegen des Erbes, wegen Häusern und Grundstücken. Der Durst nach Vergebung bleibt bei uns allen. Ohne tägliche Vergebung von Gott, ohne tägliches Vergeben untereinander können wir nicht leben.

Zu diesen allen sagt Jesus: Kommt her! Wer Durst hat, der soll trinken! Ihr sollt nicht mit euren Problemen allein sein. Ich will für euch wie ein guter Hirte sein, der den Schafen zu trinken gibt und sie auf eine gute Weide führt.

Jesus Christus ist damals und heute derselbe. Er ist für mich da, wenn ich Durst habe. Nicht den Durst nach Wasser. Sondern wenn mein Herz spürt, dass es geistlich erfrischt werden will. Wichtig ist dabei: Jesus verlangt nicht etwas von mir. Er setzt nichts voraus. Er hat Diebe und Ehebrecherinnen angenommen, auch Verbrecher wie den Mann am Kreuz neben Jesus auf dem Hügel Golgatha. Niemand ist ausgeschlossen. Das Leben von keinem kann so beschmutzt sein: Ich kann zu Jesus Christus kommen, Jesus will mir helfen und mein Leben neu machen.

So stillt Jesus den Lebensdurst. Er stillt den Durst meiner Seele nach Gemeinschaft mit Gott.

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Kommentare (2)

Jürgen H /

Jesus Christus derselbe; damals, heute und in Ewigkeit!

Wulf B. /

Vor 2000 Jahren