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Zwiegespräch mit Gott

Silke Stattaus über Matthäus 6,33.

Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.

Matthäus 6,33

Vor einiger Zeit bekomme ich eine christliche Zeitschrift in die Hand. Ich blättere etwas darin herum – bis mich ein Artikel in seinen Bann zieht. Dort beschreibt die Autorin Elena Schulte, was ihr hilft, sich für Gott zu öffnen. Das ist auch mein Wunsch – und so lese ich weiter. Unter der Überschrift „Ein Gespräch mit Gott schreiben“ erklärt sie die Methode:

Wenn sie Fragen an Gott hat, formuliert sie diese mit einem Stift in einer bestimmten Farbe auf einem Zettel. So, als würde sie Gott direkt etwas fragen. Dann nimmt sie einen Stift mit einer anderen Farbe und schreibt auf, was Gott wohl antworten könnte. Elena Schulte empfindet, dass die Antwort aus Gottes Sicht dazu hilft, weiter nachzudenken und erneut eine Frage zu stellen. Damit entwickelt sich ein fiktives Gespräch zwischen ihr und Gott ...

Interessant - denke ich und suche mir ein Notizbuch und zwei Stifte. Seitdem ist meine morgendliche Zeit mit Gott etwas länger – aber auch spannender.

Als erstes bete ich und bitte Gott, mich zu leiten. Dann erzähle ich ihm, wie es mir geht. Nenne meine momentanen Probleme, beispielsweise gesundheitliche und finanzielle und stelle Fragen. Für mich steht eine Zahn-OP an, die ziemlich teuer wird. Wie sollen wir das nur stemmen, trotz Zahnversicherung? Dann nehme ich den anderen Stift und schreibe auf, wie ich mir Gottes Antwort vorstelle. Erstaunlich schnell fließen die Worte aufs Papier. Dann lege ich das Büchlein zur Seite.

Nach einigen Tagen wiederhole ich diese Art von Gespräch. Es wird zur Gewohnheit. Einige Wochen später lese ich in einer stillen Stunde den gesamten Austausch – und staune. Es ist tatsächlich so, als würde Gott mir in einigen Dingen meine Sichtweise zurechtrücken.

Besonders das Beispiel mit der Zahn-OP fällt mir ein, als ich den Lehrtext aus den Herrnhuter Losungen lese, der für heute angegeben ist. Er steht in Matthäus 6:

„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“

Das alles – was ist denn das alles? Ich lese den Vers im Zusammenhang und erfahre, dass ich mich weder darum sorgen muss, wie ich satt werde, noch was ich zum täglichen Leben brauche. Nur Menschen, die Gott nicht kennen, sorgen sich darum. Christen dürfen vertrauen, dass ihr himmlischer Vater sie mit allem Wichtigen ausrüstet.

Und dann kommt die Aufforderung:

Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.

Die Kurzfassung sagt also: „Kümmere dich um Gottes Kram, dann kümmert er sich um deinen!“ Und genau das steht auch in meinem Büchlein unter der Antwort Gottes, nachdem ich ihm meine Sorge wegen der Zahnarztrechnung gesagt habe: „Ich kenne dein Problem, liebes Kind. Du hast es mir schon so oft gesagt. Nun glaub doch endlich, dass ich eine Idee habe, wie ich helfen kann. Tu deine Arbeit für mich, dann sorge ich für dich!“

Einige Wochen später erfahre ich Gottes Hilfe in Form eines Telefonates. Meine Freundin erzählt mir, dass sie mehr Geld hat, als sie braucht. Und dass sie gerne das Defizit von meiner Zahnarztrechnung übernehmen will. Schließlich hat Gott sie ja nur deshalb so beschenkt, damit sie anderen in Not helfen kann. Das sei ihr Job.

Ich bin berührt und dankbar in einem. Und einmal mehr ermutigt mich dieses Erlebnis, meinem Herrn im Himmel zu vertrauen.

Ob dazu auf Dauer so ein Zwiegespräch hilft, bleibt abzuwarten.

Vielleicht ist diese Art auch nicht jedermanns Sache. Mir hat‘s geholfen. Ich kann mich so Gott besser öffnen. Und damit hat es sich für mich schon gelohnt.

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