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Vertrauen

Jörg Dechert über Hebräer 11,27.

Durch den Glauben verließ Mose Ägypten und fürchtete nicht den Zorn des Königs; denn er hielt sich an den, den er nicht sah, als sähe er ihn.

Hebräer 11,27

Wenn Hollywood Geschichten aus der Bibel verfilmt, gerät das meistens eher kitschig - oder aber der Film hält sich nur lose an die Textvorlage. Aber manchmal gelingt es einem solchen Film auch, einen entscheidenden Punkt auf dramatische und einprägsame Weise deutlich zu machen.

Wie zum Beispiel der Film „Exodus: Götter und Könige“ von Starregisseur Ridley Scott aus dem Jahr 2014. Christian Bale spielt Mose, den Anführer des Volkes Israel, das in Ägypten in der Sklaverei lebt. Der Film erzählt, wie Mose Seite an Seite mit dem ägyptischen Thronerben Ramses II aufwächst und die beiden immer stärker in eine Konkurrenz geraten. Mose entdeckt zunehmend seine Herkunft und sein Herz für die Unterdrückten seines Volkes, Ramses entwickelt sich zunehmend zum machtbesessenen Herrscher des Pharaonenreichs, der die Unterdrückung der Israeliten immer weiter verschärft. Am Ende kommt es zum Kampf zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt. Zwischen der waffenstarrenden Macht des Königs Ramses und dem suchenden Gottvertrauen Moses.

In diesem Punkt malt der Film dem Zuschauer eine biblische Wahrheit sehr deutlich vor Augen: Unser Leben spielt sich ab in einem Spannungsfeld zwischen dem Menschenmöglichen und dem Gottgeführten. Wie Christian Bale im Film steht jeder Mensch vor der Wahl: Verlasse ich mich auf das, was ich mit menschlicher Macht sichtbar kontrollieren kann, oder vertraue ich auf Gottes Führung und Leitung - auch wenn ich ihn nicht sehen kann?

Jeder glaubende Mensch steht immer wieder vor dieser Alternative. Das war schon immer so. Es gibt einen Abschnitt im Neuen Testament, im Hebräerbrief, in dem dieses Spannungsfeld anhand der Lebensgeschichten vieler bekannter Persönlichkeiten aus dem Alten Testament beschrieben wird. Eine davon Mose - der echte aus der Bibel, nicht der aus dem Film.

Dort heißt es in Hebräer 11, 27:

Wie kam es, dass Mose Ägypten verließ, ohne sich vor dem Zorn des Königs zu fürchten? Der Grund dafür war sein Glaube. Mose ging entschlossen seinen Weg, weil er auf den sah, der unsichtbar ist.

Mose schaut der waffenstarrenden Staatsmacht des zornigen Pharaos entgegen - aber er lässt sich nicht von Furcht leiten, sondern vertraut auf das, was er von Gott weiß und hört. Das, was für menschliche Augen unsichtbar ist, hat für Mose mehr Gewicht und mehr Bedeutung als das, was er sehen kann.

Auf den unsichtbaren Gott zu vertrauen ist Mose bestimmt nicht leicht gefallen, so wie es mir oft nicht leicht fällt. Und Ihnen ja vielleicht auch nicht.

Ich weiß nicht, in welchem Spannungsfeld Sie heute stehen. Wo Sie heute vor der Wahl stehen zwischen dem, was Sie menschlich kontrollieren können und dem Vertrauen auf die Führung und Leitung Gottes, den Sie nicht sehen können.

Aber ich möchte Ihnen und mir mit Blick auf Mose den Mut zusprechen, Gott zu vertrauen. Denn der Glaube ist eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.

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