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/ Wort zum Tag

Einem Feind begegnen – und dann?

Hermann Decker über 1. Samuel 24,20.

Saul sprach zu David: Wo ist jemand, der seinen Feind findet und lässt ihn im Guten seinen Weg gehen? Der HERR vergelte dir Gutes für das, was du heute an mir getan hast!

1. Samuel 24,20

Machtgier und Eifersucht können zu großen Zerwürfnissen und ganz irrigen Taten verleiten. Das lehrt uns die Geschichte von Saul und David. Saul weiß, dass seine Zeit als König über Israel zu Ende geht, aber er will es nicht wahrhaben. Und er weiß auch, dass sein Schwiegersohn, der junge David, besondere Talente für diese Aufgabe mitbringt. Deshalb hasst er ihn.  Mit 3000 besonders dazu ausgewählten Kriegern sucht er David in En-Gedi, in der Wüste Juda. Dabei begibt sich Saul selbst in eine Falle. Müde legt er sich im Eingang einer Höhle schlafen. Dabei weiß er nicht, dass sich David mit seinen Leibwächtern im Innern der Höhle versteckt halten.

Für David war das eine großartige Gelegenheit, seiner Verfolgung und seinem schlafenden Verfolger ein Ende zu setzen. David tat es nicht, trotz des Rates seiner Leibwächter. Er schnitt lediglich vom Gewand Sauls einen Zipfel ab. Mit diesem Zipfel und auf Distanz konnte er am nächsten Tag Saul beweisen wie nahe er ihm war und dass er für ihn keine Gefahr sei.

Darüber war Saul sehr verwundert. Er rief ihm zu: „Wo ist jemand, der seinen Feind findet und lässt ihn mit Frieden seinen Weg gehen? Der HERR vergelte dir Gutes für das, was du heute an mir getan hast!“

Hass erzeugt Hass. Wer geschlagen wird, der schlägt zurück. Das war für Saul normal. Doch David wusste sein Leben und seine Zukunft in Gottes Hand und überließ Gott das Gericht. Damit brachte er Saul zu Besinnung und stoppte – zumindest vorübergehend – die Feindschaft.

Was David tat, hat sein Sohn Salomo später in Worte gekleidet: „Wenn dein Feind hungrig ist, dann gib ihm zu essen, und wenn er Durst hat, gib ihm zu trinken. Dann wird es ihm bald leidtun, dein Feind zu sein und Gott wird dich belohnen“ (Spr. 25, 21).

Wir sind solch gefahrvollen Feindschaften nicht ausgesetzt. Und wenn, dann sind wir dankbar für den Rechtsstaat, in dem wir leben dürfen.

Doch Neid und Eifersucht zerbrechen auch heute noch viele Beziehungen. Da bekommt ein Mitarbeiter den Arbeitsplatz, auf den man selber spekuliert hatte. Die Folge:  Aus Freundschaft wird Gegnerschaft.  Unter Eheleuten zermürben Eifersuchtsszenen das gegenseitige Vertrauen.  Aus Liebe wird Hass.

Oft sind es unbedachte Worte, falsche Verdächtigungen und Vorwürfe, die sich wie in einer Spirale hochdrehen und so viel kaputt machen. 

Für mich ist nicht nur David, sondern auch Jesus ein Vorbild, von dem ich lernen möchte.

Petrus schreibt in seinem Brief von Jesus Christus: „Wenn er beleidigt wurde, gab er es nicht zurück. Wenn er leiden musste, drohte er nicht mit Vergeltung, sondern überließ es Gott, ihm zum Recht zu verhelfen“ (1.Petr.2,23 GN).

Jesus ist nicht nur ein Vorbild, ihn will ich bitten, mir zu helfen, in seiner Spur zu bleiben.

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Kommentare (1)

Herbert T. /

Danke für diese Andacht