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/ Wort zum Tag

Gut hören können

Rainer Kunick über 1. Samuel 3,9.

Der ältere Mann springt und tanzt in der Fernsehreklame. Er kann wieder gut hören, auch die leisen Töne. Sein neues Hörgerät ist super. Ob Sie auch gut hören können? Viele Stimmen dringen heute an unser Ohr, einer Flut von Meinungen und Nachrichten sind wir ausgesetzt. Radio, Fernsehen, Zeitungen, PC und Smartphone bringen uns tagtäglich unzählige Informationen. Die Kölner sagen so schön: „Wat krisse heute nicht alles in den Kopp jekloppt“. Können wir eigentlich noch alles aufnehmen, hören wir nur noch die lauten, schrillen Stimmen? Dann haben wir einen Hörschaden. Oft sind es ja die leisen Stimmen, die wichtig, die entscheidend sind.

Lothar Zenetti hat das einmal so formuliert: „Herr, lass mich deine Stimme heraushören aus all den Reden von Ansagern und Werbefritzen, von Schmeichlern und Scharfmachern, Sprechern und Schreiern, von Lobhudlern und Langweilern, von Diskussionsrednern und Diktatoren, von Meinungsmachern und Nachbarn. Aus all dem Geschwätz, dem lauten und leeren und sinnlosen und endlosen Gerede, lass mich deine sanfte und eindringliche Stimme  heraushören, Herr.“

In unserem Gotteswort für heute sagt der junge Samuel: Rede, Herr, denn dein Knecht hört (1. Samuel 3,9). Drei Mal ruft ihn Gott. Immer denkt er, der alte Priester Eli im Raum nebenan ruft nach ihm. Schließlich erkennt dieser, dass Gott es ist, der den jungen Mann ruft und gibt Samuel dann den Rat, auf den Ruf Gottes zu antworten.

Vielleicht geht es uns so, dass wir Gottes Stimme im Stimmengewirr unserer Tage nicht mehr oder nicht mehr richtig hören. Wir dürfen um den Heiligen Geist bitten, dass er uns Gottes Wort aufschließt. Vielleicht muss uns auch jemand darauf hinweisen – wie damals -, dass Gott mit uns redet. Wir brauchen die Zeiten der Stille, dass wir sein Wort vernehmen können, dass wir ein Bibelwort recht verstehen können, dass wir entdecken: Wir sind gemeint.

Hilfreich ist ein Gebet wie dieses: Herr, ich höre. Herr, lass nicht zu, dass ich dein Wort nur höre, aber nicht aufnehme; glaube, aber nicht bewahre; kenne, aber nicht tue. Herr, lass mich aus deinem Wort leben.

Manchmal habe ich mir in Entscheidungssituationen meines Lebens gewünscht, Gott spräche deutlicher zu mir. Manchmal waren es Freunde, durch die er gesprochen hat, manchmal musste ich die Entscheidung mit meiner Frau zusammen nach vielen Gebeten treffen. Wir waren mutig, weil uns dabei immer das Wort aus Psalm 37,5 half: „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird’s wohl machen“. Wir wussten, Gott kann auch Wege versperren und uns Umwege machen lassen.

Kurt Rommel fasst den Satz: „Rede, Herr, denn dein Knecht hört“ gut zusammen, wenn er dichtet:

Herr sammle die Gedanken und schick uns deinen Geist, der uns das Hören lehrt und dir folgen heißt.

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