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Bereite dich vor!

Bernhard Scharrer über Jesaja 38,17.

Siehe, um Trost war mir sehr bange. Du aber hast dich meiner Seele herzlich angenommen, dass sie nicht verdürbe; denn du wirfst alle meine Sünden hinter dich zurück.

Jesaja 38,17

Der Bibelvers stammt vom israelitischen König Hiskia. Der Prophet Jesaja hatte ihm im Auftrag Gottes gesagt: „Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben.“ (Jes. 38,1). Da kann der Eindruck entstehen, dass Hiskia einer der gottlosen Könige Israels war und der Prophet eine Gerichtsbotschaft ausgerichtet hat. Nein, Hiskia war keiner der gottlosen Könige Israels. Über ihn wird gesagt: „Er vertraute dem HERRN, dem Gott Israels.“ (2.Kön. 18,5). Hiskia zählte zu den Erweckungskönigen in Israel. Also zu denen, die das Volk zur Buße und zu einem Leben nach Gottes Ordnungen aufgerufen haben. Schon 14 Jahre regierte Hiskia. Warum nun die Ankündigung seines nahen Todes? Hiskia war schwer krank. Außerdem drohte dem Volk Israel durch die Assyrer die Unterwerfung. Somit hatte Hiskia nicht nur eine schwere persönliche Not, sondern auch eine starke außenpolitische Bedrohung. Er hat sich bestimmt gefragt, wie das weitergehen soll. Gerade wo ein starker König gebraucht wird, liegt er schwerkrank darnieder. Und da kommt Jesaja zu ihm. Statt Ermutigung und Trost hat der Prophet eine schlechte Nachricht: Gott lässt durch ihn ausrichten, dass der König sein Haus bestellen und sich auf seinen Tod vorbereiten soll.

In der Bibel wird berichtet, dass Hiskia sich zurückzog, weinte und betete. Im Gebet schaute er auf sein Leben zurück und bittet: „Gedenke doch, HERR, wie ich vor dir in Treue und ungeteilten Herzens gewandelt bin und habe getan, was dir gefallen hat.“ (Jes. 38,3) Es dauert nicht lange, da bekommt Hiskia erneut Besuch von Jesaja. Der Prophet hat wieder eine Nachricht direkt von Gott. Diesmal kündigt er nicht den Tod an, sondern die Erhörung des Gebetes von Hiskia. Gott wird Hiskia gesund machen und ihm weitere 15 Lebensjahre schenken. Außerdem verspricht Gott, dass er das Volk vor der Bedrohung durch die Assyrer retten wird. Und so kommt es dann auch.

Wenn das kein Grund zur Dankbarkeit und zum Loben ist. In Jesaja 38, Verse 10 bis 19 bringt Hiskia zum Ausdruck, wie ihm zumute war. Der Vers 17 ist die heutige Tageslosung: „Siehe, um Trost war mir sehr bange. Du aber hast dich meiner Seele herzlich angenommen, dass sie nicht verdürbe; denn du wirfst alle meine Sünden hinter dich zurück.“ Und weiter in Vers 20: „Der HERR hat mir geholfen, darum wollen wir singen und spielen, solange wir leben, im Hause des HERRN!“

Welch eine Erfahrung göttlicher Hilfe! Welch ein guter Vorsatz für das weitere Leben!

Ich finde, dass Hiskia mit seinem Verhalten eine Herausforderung für Christen ist. Sie sollten wie er mit anhaltendem Gebet ihre Sorgen vor Gott bringen. Und selbst wenn kein Trost in Sicht ist, nicht nachlassen zu beten. Darin zeigt sich das Vertrauen auf den lebendigen Gott. Der wird zu seiner Zeit und auf seine Weise antworten.

Christen sollen dann auch wie Hiskia anderen von dem berichten, was Gott getan hat. Wie sonst können die Mitmenschen davon erfahren, dass es einen lebendigen Gott gibt? Das Gebet und Flehen gehört ins Kämmerlein, das Lob und der Dank an Gott soll öffentlich werden.

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