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Wunder gibt es (immer wieder)

Horst Marquardt über Psalm 75,2.

Wir danken dir, Gott, wir danken dir und verkündigen deine Wunder, dass dein Name so nahe ist.

Psalm 75,2

Weltweit gewinnen die Religionen an Bedeutung. Viele Menschen – vor allem in Asien, Afrika und Südamerika - finden zum christlichen Glauben. Nur hier in unserem Kulturkreis, der doch dem Christentum so viel zu verdanken hat, wächst die Gottlosigkeit. Sehr respektlos machen sich manche Meinungsmacher und Entertainer lustig über den Glauben an Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. An manchen Orten wird unser Glaube geradezu bekämpft. Aber war das eigentlich nicht schon immer so? In den bereits vor 3000 Jahren aufgezeichneten Psalmen  wir  häufig über Auflehnung, Hass und Feindschaft gegen den allmächtigen Gott gesprochen. Psalm 74 zum Beispiel endet mit den Worten „das Toben deiner Widersacher wird je länger, desto größer“.

Dass es auch anders geht, zeigt der nächste Psalm, der 75. Gott lob hat es immer wieder Menschen gegeben, die freche Gottlosigkeit und Feindschaft gegen Gott nicht einfach hinnahmen. Der alttestamentliche Sänger, Dichter und Prophet Asaph z.B. hielt an seinem Glauben fest und schrieb: „Wir danken dir, Gott, wir danken dir und verkündigen deine Wunder, dass dein Name so nahe ist.“ Asaph sagt nicht nur danke (was ja heute vielen schwer fällt). Es freut ihn zu wissen, dass er Gott nahe ist, und darum will er verkündigen, was Gott tut. Er will bekannt machen, dass dieser Gott, den er vor aller Welt preist, Wunder tut. 

Viele Menschen, die sich zu den aufgeklärten zählen, haben Probleme mit dem Begriff „Wunder“. „Um ein Wunder zu wirken, braucht Gott kein Naturgesetz zu durchbrechen. Er hat die Schöpfung von Anfang an so angelegt, dass er im Rahmen des Naturgeschehens seine Wunder tun kann. Gott ist nicht seinen eigenen Gesetzen unterworfen. Ein Wunder wird von ihm durch sein Wort gewirkt, aus dem Unsichtbaren in das Sichtbare hinein“ (H. Rohrbach). Es fällt auf, dass Asaph Gott bzw. den Namen Gottes und die zu berichtenden Wunder verbindet. Der Mathematiker und Naturwissenschaftler Hans Rohrbach sagte: „Jedenfalls will Gott nicht erkennbar oder nachweisbar sein. Er will auf sein Wort hin geglaubt sein. Wer will, soll ihn und seine Wunder leugnen können.

Im Luthertext heißt es „Wir verkündigen deine Wunder, dass dein Name so nahe ist.“ Nach einer anderen Textüberlieferung könnte es auch heißen: „Deine Wunder verkündigen, die deinen Namen anrufen“. Wer mit Gott  rechnet, ihn anruft, d.h. zu ihm betet, in seiner Nähe lebt und mit seinen Verheißungen rechnet, hat immer etwas von Gott zu erzählen, und zwar nicht nur viel Alltägliches, sondern auch Außergewöhnliches.  Das wusste auch David. Er sagte einmal:  „Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen und erzähle alle deine Wunder“ (Psalm 9,2).

Wer seine Augen aufmacht, wer bereit ist, Gott, den Schöpfer der Welt und des Lebens, zu preisen, der entdeckt viel Wunderbares. Kürzlich las ich,  dass es ca. 70.000 verschiedene Spinnenarten gibt. Ein Experte berichtete darüber. Für  mich ist das kaum vorstellbar! Ein anderes Beispiel: Durch einen „Naturführer über Schmetterlinge“ erfuhr ich, dass die sogenannten Windenschwärmer schnelle Flieger sind, die sogar über die Alpen und das Mittelmeer fliegen. Da kann ich nur staunen. Bei einer anderen Schmetterlingsart, dem Taubenschwänzchen hat man Fluggeschwindigkeiten von über 40 km pro Stunde gemessen. Wenn ich so etwas lese oder höre, stimme ich mit ein in den Lobpreis des Asaph: Wir danken Dir, Gott, und verkündigen deine Wunder.

Vieles wird in der Wissenschaft und Technik noch entdeckt werden. Der Reichtum der Schöpfung ist unermesslich. Das zu akzeptieren, Gott zu ehren und zu preisen, unterscheidet den Glaubenden vom Nicht-Glaubenden.
Als Lobender hat Asaph ertragen können, dass der Name Gottes verlästert wird, Gott aber dennoch nicht eingreift. Unbeschadet von dem, was Menschen von ihm halten, steht Gott wie ein Fels in der Brandung des Weltgeschehens. Er wird die Macht der Unheilstifter brechen; doch alle, die zu ihm halten, macht er stark.

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