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Friede

Elke Drossmann über Joh. 14,27.

Jesus spricht: Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.

Johannes 14,27

Wenn ein Kollege geht, gibt es meist ein kleines Abschiedsgeschenk für alle Mitarbeiter. Ein Korb mit Süßigkeiten steht z. B. in der Cafeteria – jede, jeder kann sich bedienen.

Jesus, der Sohn Gottes, hat vor knapp 2000 Jahren seinen Jüngern keinen Korb mit Süßigkeiten auf den Tisch gestellt, als er ihnen eröffnete: „Ich gehe.“ Jesu Abschiedsgeschenk war ein Korb voller Frieden. Jesu Spezialfrieden. Jesus sagt zu seinen Jüngern – nachlesbar im Johannesevangelium – (14, 27): „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“

Frieden kannten die Jünger. Den legendären römischen Frieden, der ihnen aufgezwungen worden war. Deshalb rumorte es im Land nach wie vor. Doch diesen Frieden meint Jesus nicht. Auch nicht den Frieden, in dem wir heute in Deutschland leben, der eigentlich kein Friede ist. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde kein Friedensvertrag geschlossen. Doch die Übereinkunft, die Waffen schweigen zu lassen, gilt zwischen den ehemaligen Kriegsparteien bis heute.

Von welchem Frieden redet Jesus denn? Von dem Frieden, der entsteht, als Jesus am Kreuz von Golgatha sterben wird. Alles andere als friedlich. Es wird ein Kampf sein, ein Kampf auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Welten werden daran beteiligt sein: Die himmlische und die irdische Welt. Der eigentliche Kampf dreht sich um die Rebellion gegen Gott – Sünde genannt. Jesus wird in diesem Kampf sterben. Es sieht so aus, als würde er die Waffen strecken und besiegt sein. Drei Tage lang. Doch dann wird Jesus auferstehen und von Gott in diesem Kampf als Sieger erklärt. Als Sieger über die Sünde, den Tod und den Teufel – alles, was sich immer wieder zwischen Mensch und Gott schiebt und aus der Beziehung ein Kampffeld macht.

Jesus sagt: „Erschreckt nicht. Es sieht nach Niederlage aus. Doch ich bin auf dem Weg, Frieden zu schaffen. Sobald ich wieder bei meinem Vater im Himmel bin, wird dieser Friede mein Abschiedsgeschenk an euch sein. Ihr werdet mit Frieden Gott begegnen können. Er ist dann nicht mehr nur mein Vater, sondern auch euer Vater. Gebt diesen Frieden weiter. Lebt diesen Frieden, selbst wenn es um euch herum kriegerisch zugeht. Mit meinem Frieden kommt ihr weiter.“

Ein Abschiedsgeschenk nicht nur für Jesu Jünger damals. Auch ein Geschenk für jeden Christen heute: Jesu Friede.

Wie wirkt sich Jesu Friede z. B. aus? Wenn ich lieber auf eine Süßigkeit verzichten würde und dafür meinen Kollegen behalten könnte und weiß doch, das ist Wunschdenken. Dass ich in dem Moment nicht anfange, bitter zu werden. Weder  Gott gegenüber, weil er das Gehen des Kollegen nicht verhindert hat, noch den Menschen, die daran beteiligt waren, sondern den Kollegen in Frieden ziehen lasse. Ihm zusage: „Jesu Friede sei mit dir.“  Damit er leichten Herzens gehen kann. Jesu Friede gilt ihm, der geht und mir, die ich zurückbleibe.

Jeder Abschied, jeder Kampf kann mich daran erinnern: Halt, Jesus hat mir doch seinen Frieden geschenkt. Mit seinem Frieden bin ich auf der Christusspur.

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