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Windstärke acht

Rainer Heuschneider über Matthäus 14,31

Jesus sprach zu Petrus: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?

Matthäus 14,31

„Den Christbaum im Windkanal getestet“, so stand es vor einiger Zeit bei uns in der Tageszeitung. Ein Forscherteam der Fachhochschule Aachen untersuchte im Windkanal, wie sich ein Weihnachtsbaum im Sturm verhält. Normalerweise werden dort eher Experimente für die Raumfahrt oder die Autoindustrie durchgeführt. Das Ergebnis war alarmierend. Ein 10 Meter hoher Christbaum, wie er oft auf Weihnachtsmärkten steht, kippt viel schneller, als man denkt.

Nun gut, die Weihnachtszeit ist mittlerweile vorbei. Aber wäre es nicht sinnvoll darüber nachzudenken, was meinem Leben einen Halt gibt? Woran kann ich mich festhalten, wenn ich den Boden unter den Füssen verliere? Das 14. Kapitel des Matthäus-Evangeliums erzählt uns, wie ein  Jünger Jesu im wahrsten Sinne des Wortes den Halt verliert. Was ist geschehen? Die 12 Jünger starten eine Bootstour über den See Genezareth. Jesus zieht es allerdings vor, sich nach einem anstrengenden Tag  lieber zum Gebet zurückzuziehen. Als die Dunkelheit einbricht, kommt plötzlich ein verheerender Seesturm auf. Das Boot tanzt in den Wellen wie eine Nussschale hin und her. Die überforderten Jünger bangen um ihr Leben.

Aber Jesus lässt sie in der Not nicht im Stich. Er gibt ihnen keine Tipps aus der Distanz, beobachtet sie nicht mit dem Fernglas. Er macht sich auf den Weg zu ihnen und schreitet mitten durch die Wellen auf das Boot zu. Als ihn die Jünger entdecken, erschrecken sie sich und meinen, sie sähen ein Gespenst. Aber Petrus fasst sich ein Herz und fragt Jesus, ob er ihm entgegen kommen darf auf dem Wasser. „Komm!“, ruft ihm Jesus zu. Aber nach den ersten mutigen Schritten starrt Petrus nur noch auf den starken Wind und geht unter. Da streckt Jesus seine Hand aus  und erfasst den sinkenden Jünger: „Jesus spricht zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“ (V 31). Dann betreten sie gemeinsam das Boot. Und der Sturm legt sich.

„Du hast wenig Vertrauen. Warum zweifelst du?“ (V 31). Geht es mir nicht des Öfteren ähnlich? Ich starre auf die Wellen, die mir Angst machen. Vor meinen Augen bauen sich meine Probleme auf, wie riesengroße Tsunami-Wellen. Die eigene Krankheit, die Sorge um die Kinder, die Geldprobleme.  Jesus verliere ich ganz aus dem Blick. Dabei ist er es, der mir wieder Halt geben kann, der mich mit seiner Hand festhält. Vielleicht steht er schon längst neben mir, obwohl ich im Orkan meines Lebens noch gar nichts bemerke. Obwohl ich noch gar nicht spüre, dass er die Fäden meines Lebens neu in die Hand genommen hat.  Halt finde ich, wenn ich mich auf Jesus ausrichte, auf ihn schaue und ihm vertraue. Nehmen Sie das heute als eine Einladung an Sie ganz persönlich.

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