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Frieden

Werner Karch über Epheser 2,17.

Jesus Christus ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren.

Epheser 2,17

Frieden – dieses Wort hat für mich in letzter Zeit eine unsichere Bedeutung. Ich merke, dass sich was verändert in der Welt. Immer mehr Staaten wollen ihre Bürger besser kontrollieren. Sie wollen z. B. uneingeschränkt von Oppositionen und systemkritischen Kräften regieren. Nur so, wie es sich die Machthaber vorstellen, mit wenigen oder eingeschränkten Rechten der Bürger. Demokratie nach außen, Kontrolle nach innen. Abschottung nach außen, Feindbilder drinnen pflegen. Einer muss ja Schuld sein, dass wir so regieren müssen. Ich habe das Gefühl, dass diese Veränderung in einzelnen Gesellschaften sehr konfliktträchtig ist, um es mal milde auszudrücken. An der Geschichte der Völker sieht man, dass solche Staatsformen, in denen die Rechte der Menschen eingeschränkt werden, nur bedingt funktionieren. Das friedliche Miteinander innerhalb und auch außerhalb dieser Staaten ist auf irgendeine Weise immer gestört. Wenn dann noch ein anderer Staat zum Feindbild gemacht wird, ist es nicht mehr weit zu kriegerischen Auseinandersetzungen.

Frieden, was ist das eigentlich? Abwesenheit von Streit? Friede, Freude Eierkuchen? Harmonie um jeden Preis? Die Faust in der Tasche lassen? Der Stärkere gewinnt, dann ist Ruhe? Sind die Menschen eigentlich in der Lage, Frieden zu schaffen und auch zu erhalten? Nur bedingt, wie man am Weltgeschehen oder auch am Geschehen in den Gesellschaften, sieht. Auch in den Familien ist Friede oft nur ein Wunsch.

„Jesus Christus kam in die Welt“, heißt es im Epheserbrief, „und hat im Evangelium Frieden verkündet, den Fernen und den Nahen.“

Was ist das für ein Frieden? Die religiös motivierten Konflikte auf der Welt nehmen kein Ende. Wo ist hier der Friede zu finden? Der zentrale Punkt für den ganzen Unfrieden ist ein zerrüttetes Verhältnis zu Gott, so finden wir es in der Bibel. Zwischen Gott und Mensch gibt es keinen Frieden. Der Mensch war unfähig zum Frieden mit Gott, mit sich selbst und mit anderen – eine friedlose Natur. Jesus hat hier Frieden geschaffen, wo bei Menschen nur Unfrieden war.

Aber wie? Er hat den Unfrieden, als eine Folge von meiner eigenwilligen Trennung von Gott aufgehoben. Der Mensch will von Natur aus nichts von Gott wissen. Jesus hat für diese Schuld bezahlt. Die Schuld, Gott nicht zu wollen, zu erklären: Gott gibt es nicht, die Weigerung, ihn anzuerkennen, hat den Menschen einiges gekostet. Er ist für Gott auch nicht mehr anerkennenswert, nicht zum Guten fähig und von daher für Gott verloren. Gott hat den Menschen verloren, der Mensch hat Gott verloren.

Christus hat, als er von Menschen vor 2000 Jahren ans Kreuz geschlagen wurde und starb, diese Trennung überwunden. Als Mensch, stellvertretend für mich, hat er für meine Schuld gebüßt, die mich immer von Gott getrennt hat. Sein Friede ist in erster Linie die Versöhnung mit Gott: Wo jemand meine Schuld gesühnt hat, ist kein Grund mehr für Unfrieden.

Das heißt: Friede mit Gott ist möglich, wenn ich ihn ernst nehme, d.h. an ihn glaube. Ich habe dadurch eine gute Grundlage, Friede mit anderen anzuzetteln. Ich erlebe auch Frieden mit mir selbst, weil ich weiß, dass Gott mit mir Frieden hält. Also Frieden mit den Fernen und Frieden mit den Nahen.

Nicht, dass mir das immer gelingt, aber ich kenne den Weg, den Jesus Christus mir ermöglicht: Annahme, Versöhnung, Wertschätzung und Vergebung anstatt Hass, Schuldige suchen, Überheblichkeit und Geringachtung. Welchen Weg wähle ich?

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