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Der Sonntag – Zeichen göttlicher Liebe

Gerhard Weinreich über Hesekiel 20,12

Ich gab ihnen meine Sabbate zum Zeichen zwischen mir und ihnen.

Hesekiel 20,12

Sechstes Jahrhundert vor Christus. Israel im babylonischen Exil. Der Prophet Hesekiel muss den Ältesten des Volkes sagen: Die Verbannung ist auch eine Strafe Gottes für die Verachtung seines Sabbats. Und dies mit dem vorwurfsvollen Wort des HERRN an die Israeliten untermauern: „Ich gab ihnen meine Sabbate zum Zeichen zwischen ihnen und mir.“

Nach dem biblischen Schöpfungsbericht segnete Gott den siebten Tag. Er sollte ein Denkmal an seinen Bund mit ihnen sein. Wie er selbst, so sollte auch der Mensch nach sechs Tagen Arbeit ruhen. Das hebräische Wort „Schabbat“ heißt nämlich „Aufhören, Ruhen“. Gott gönnt dem Menschen pro Woche einen Tag Atempause zum Aufatmen und Auftanken! Was für eine Liebe!

Als die ersten Menschen laut Bibel wegen ihres Ungehorsams aus dem Paradies vertrieben wurden, durften sie zweierlei mitnehmen: die Ehe und den Sabbat. Für uns Christen ist dieser Tag seit fast 2000 Jahren der „Tag des HERRN“, der Tag der Auferstehung Jesu Christi – der Sonntag.

Sabbat und Sonntag sind bleibende Zeichen göttlicher Weisheit und Fürsorge. So wie unsere Erde nur nach dem Rhythmus „Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht“ funktionieren kann, so wie Mensch und Tier ohne Wach-Schlafrhythmus nicht existieren könnten, so braucht der Mensch einen gesunden Rhythmus von Arbeit und Ruhe. Heute mehr denn je! Denn die moderne Arbeitswelt lässt ihn nicht zur Ruhe kommen. Sie setzt ihn unter Zeit- und Leistungsdruck. Sie stresst ihn mit Hektik und Lärm und bringt ihn an seine Grenzen.

Der Sonntag ist Gottes Anti-Stress-Programm für gestresste Leute!

Ich muss Sie jetzt aber enttäuschen, wenn Sie von mir ein konkretes Programm dafür erwarten, wie Sie  sich am besten entspannen und erholen könnten. Das hängt nämlich von vielen persönlichen, finanziellen, familiären, gesundheitlichen oder altersbedingten Bestandteilen ab. Ich kann Sie in unserer oft unerträglich lauten Zeit nur ermutigen: Haben Sie am Sonntag Mut zur Stille! „Durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein“, ließ Gott einmal durch den Propheten Jesaja den Israeliten ausrichten. Suchen Sie sich Räume und Möglichkeiten zu Ihrer Entschleunigung, um innerlich und äußerlich zur Ruhe zu kommen! Und gehen Sie zu dem, der Sie und mich einlädt: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken ... so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen“ – Jesus Christus. Oder mit Peter Rosegger gesagt: „Gib deiner Seele einen Sonntag und dem Sonntag eine Seele.“ Tun Sie am Sonntag etwas, das Ihnen gut tut! Feiern Sie mit Jesus, dass er auferstanden ist!

Eine Frau erzählte mir: „Ich war 12, als mein Vater starb. Mutter musste jetzt für meine beiden Schwestern und mich sorgen, musste in der Spinnerei arbeiten, damals noch an 6 Tagen, jeweils 8 Stunden. Einmal sagte ich zu ihr: Mutter, wenn du abends todmüde heimkommst, musst du noch sämtliche Hausarbeiten erledigen! Warum schläfst du dich dann am Sonntagmorgen nicht einmal aus, sondern rennst immer in die Kirche? Sie antwortete mir: Mädel, wenn ich diese eine Stunde am Sonntag nicht hätte, könnte ich die ganze Woche nicht schaffen.“

Es ist so, wie Jürgen Werth einmal sagte: „Ruhe auf dem Weg. Neue Kraft sammeln. Danken. Loben. Feiern. Das ist der Sinn jeden Sonntags.“

Ich wünsche Ihnen sinnvolle Sonntage!

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