/ Wort zum Tag
Schützen und führen
Ruth Bai-Pfeifer über Sacharja 2,9.
Ich selbst will, spricht der HERR, eine feurige Mauer rings um Jerusalem her sein.
Im vergangenen Sommer gab es immer wieder Waldbrände – in Portugal, Italien, Spanien, Kalifornien oder Kanada. Ganze Dörfer, Städte oder Campingplätze waren durch diese Brände gefährdet. Eine Feuerwalze, die alles in kürzester Zeit verbrennt, ist etwas Schreckliches. Damit sich so ein Brand nicht noch ausweiten kann, wird oft ein Landstück, das genügend weit weg vom Brandherd liegt, kontrolliert abgebrannt. Rundherum werden zusätzlich Wassergräben gezogen. Wenn das Feuer auf dieses abgebrannte Stück Land trifft, hat es keine Nahrung mehr und erstickt. Eine ähnliche Wirkung hat auch eine feurige Mauer. Sie schützt die Häuser, Dörfer oder Ländereien, die hinter ihr liegen, vor der Feuerlawine.
Feuer ist für uns oft bedrohlich. Trotzdem hat es auch positive Eigenschaften. Feuer wärmt, eine Feuerfackel kann uns den Weg weisen. Ein Feuer lässt in der Regel auf menschliches Leben schliessen. Bei uns in der Schweiz werden am Nationalfeiertag auf vielen Bergen und Anhöhen grosse Feuer angezündet. Seit dem 15. Jahrhundert entflammte man an hoch gelegenen, strategischen Punkten der ganzen Schweiz ein Feuer: immer dann, wenn von feindlichen Truppen Gefahr drohte. Ein Warnfeuer ging so von Berg zu Berg. Heute sind die Höhenfeuer etwas fürs Gemüt! Jeder, der diese Höhenfeuer sieht, weiss: Als Schweizer gehören wir zusammen, wir sind ein freies Land. Wer an Gott glaubt, wird ihm am Nationalfeiertag ganz besonders für diese Freiheit danken.
Auch in der Bibel wird von schützenden Feuern gesprochen. Zum Beispiel beim Auszug aus Ägypten. Da gab es die göttliche Feuersäule. Sie schwebte in der Nacht voraus und stellte sich je nach Gefahr mal vor oder hinter das Volk. Gott zeigte seinem Volk den Weg, beschützte es und wollte den Israeliten sagen: „Ich bin da, ihr seid nicht allein.“ Im brennenden Dornbusch erschien Gott Mose. Der Busch brannte, aber verbrannte nicht. Diesen Schutz will Gott mit unserem heutigen Tagestext aus Sacharja 2,9 seinem Volk zusichern: „Doch ich will, spricht der Herr, eine feurige Mauer rings um sie her sein und will mich herrlich darin erweisen.“ Eine solche Mauer gibt Schutz. „Eines Tages werde ich selbst eine feurige Mauer rund um Jerusalem sein, damit die Feinde nicht mehr eindringen können.“ So könnte man die Botschaft von Gott an sein Volk auch formulieren. „Ich lasse euch nicht allein. Ich selbst beschütze euch. Ich bin da. Ich mache es gut. Vertraut mir!“
Wo brauchen Sie heute eine solche feurige Mauer? Sind Sie krank oder traurig, werden Sie ungerecht behandelt oder fühlen Sie sich wertlos? Wurden Sie von Menschen enttäuscht? Wissen Sie nicht mehr weiter im Leben? Gott spricht Ihnen heute ganz persönlich zu: «Ich bin bei dir. Ich lasse dich nicht allein. Ich beschütze dich. Ich mache es gut mit dir. Vertrau mir.» Nehmen Sie diese Zusage doch ganz persönlich: Ich will diese feurige Mauer auch um dich sein und mich herrlich erweisen!
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