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Ein Mutmachwort für Verzagte

Michael Wehrwein über Jesaja 35,4

Sagt den verzagten Herzen: »Seid getrost, fürchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott!«

Jesaja 35,4

Er trat in politisch bewegten Zeiten auf: Jesaja. Verdeutscht: „Gotthilf“. Er war ein Prophet, ein Bote Gottes. Im achten Jahrhundert vor Christus trat er 50 Jahre lang als Berufsprophet hauptsächlich in Jerusalem auf. Er sagte seinen Zeitgenossen an, was die Stunde geschlagen hat. Er warnt vor einer Schaukelpolitik zwischen dem Großreich Assur im Norden und dem Großreich Ägypten im Süden. Diese und zusätzliche politische Aufstände wirkten sich gefährlich aus. Jesaja warnt vor einer raffinierten Diplomatie. Nicht auf die Mächtigen im Norden und Süden sollten sich die Menschen verlassen. Auf Jahwe, den Gott Israels allein sollten sie ihr Vertrauen und ihre Hoffnung setzen.

Jesaja sagte seinem Volk, das so hochmütig, selbstsicher, luxuriös und gottvergessen lebte, unbeirrt den Willen Gottes an. Aber wie so oft in der Geschichte, auch in späteren Zeiten, wurde dem Wort seiner Zeugen kein Gehör geschenkt. Auch als Jesaja darauf hinwies, dass Assur als sein Werkzeug im Gericht an Israel benutzen wird, nahmen das seine Zeitgenossen nicht ernst. Die Masse war verstockt. Jesaja wurde angefeindet. Aber das hinderte ihn nicht in seiner Predigt, die so politisch aussah, unbeirrt für das Vertrauen auf Gott zu werben. Sie gipfelt in dem Satz „Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht“.

Jesaja weiß um den „heiligen Samen“, den Rest, der gerettet wird. Hinter der sich anbahnenden Katastrophe leuchtet das Licht der Hoffnung für die kleine Schar derer auf, die an Gott festhalten. Aus der Geschichte wissen wir, dass das angekündigte Gericht tatsächlich eintraf. Zuerst traf es das Nordreich und dann das Südreich Juda. Die Botschaft des Jesaja beinhaltet Worte des Gerichts und des Heils. Der Vers aus dem Jesajabuch ist ein Mut-Mach-Wort für verunsicherte, verzagte und verängstigte Menschen: Sagt den verzagten Herzen: Seid getrost, fürchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott! Wie muss das für die Menschen, die am Vertrauen zu Gott festhielten, gewirkt haben!

Wir hören dieses Wort heute. Auch wir leben in bewegten und unruhigen Zeiten. Die Welt scheint aus den Fugen geraten zu sein. Kriege, Unruhen, Terror, Finanzkrisen, Flüchtlingskrise und viele andere Ereignisse beschäftigen uns. Viele Menschen scheinen das alles zu verdrängen. Gewinn, Genuss, Vergnügen, Luxus – darum dreht sich das Denken vieler Menschen. Manchmal gleicht die Situation der auf der Titanic. Auf dem sinkenden Schiff spielte die Bordkapelle weiter heitere Weisen.

Manche Nachrichten, die wir hören, verunsichern und machen Angst. Und das sind nicht nur die Nachrichten über die großen Ereignisse. Oft sind es auch Dinge im persönlichen Bereich wie zum Beispiel Krankheit, Todesfälle, finanzielle Probleme, Streit, Trennung oder Beziehungsprobleme, die bis ins Innerste erschüttern. Sie gehen mit Sorge oder gar Existenzangst einher. Auch heute wird die Botschaft des Evangeliums verkündigt, in Kirchen und modernen Medien.

Bei vielen Menschen stößt sie auf taube Ohren. Aber da sind auch andere, die rechnen damit, dass Gott diese Welt und das eigene Leben in der Hand hat. Sie und ich dürfen das Wort des Propheten für uns hören. „Sagt den verzagten Herzen. Seid getrost, fürchtet euch nicht! Seht da ist euer Gott!“ Hören Sie dieses Wort als Mut-Mach-Wort. Denken Sie daran: Im Neuen Testament werden uns die Worte und Taten von Jesus überliefert. Durch ihn sehen wir ins Herz des himmlischen Vaters. Er macht den Seinen Mut. Das Vertrauen auf ihn schenkt Hoffnung über die jeweilige Situation hinaus. Jesus Christus sagt es zu: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost. Ich habe die Welt überwunden“ und „Siehe ich bin bei euch alle Tag bis an der Welt Ende!“

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