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Nicht weitermachen wie bisher

Christian Schwark über 1. Petrus 2,24

Christus hat unsre Sünden selbst hinaufgetragen an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben.

1. Petrus 2,24

In diesem Jahr haben wir das Reformationsjubiläum. Da denken wir daran, was in der Reformation neu klar geworden ist: Dass Jesus für unsere Schuld gestorben ist. Und wir deshalb bei Gott keine Vorleistungen erbringen müssen. Sondern einfach im Glauben seine Gnade annehmen können. Wenn ich darüber rede, höre ich gelegentlich den Einwand: Wenn das so wäre, dann könnten wir ja machen, was wir wollen. Dann könnten wir munter drauflos sündigen und dann um Vergebung bitten.

Das ist doch zu einfach. Ist dieser Einwand berechtigt? Er wäre dann berechtigt, wenn das, was Jesus für uns getan hat, ein rein formaler Akt wäre. Der mit unserem Leben nichts zu tun hat. Unser heutiges Bibelwort zeigt uns, dass das nicht so ist. Da lesen wir in 1. Petrus 2,24: „Christus hat unsre Sünden selbst hinaufgetragen an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben“

Petrus zeigt uns: Wer mit Jesus lebt, der kann nicht einfach so weitermachen wie bisher. Der ist den Sünden abgestorben, heißt es hier. Das heißt, der ist für die Sünde gestorben. Über den hat die Sünde keine Macht, keinen Zugriff mehr. Was bedeutet das? Als Menschen können wir normalerweise gar nicht anders als zu sündigen. Das steckt einfach in uns drin. Wobei Sünde nicht nur etwas Moralisches ist, dass einer klaut, lügt oder die Ehe bricht. Sondern Sünde ist zuerst eine Lebenseinstellung. Die Einstellung, dass ich mich selbst in den Mittelpunkt stelle. Dass ich immer zuerst frage: Was bringt mir das? Durch Jesus kann sich diese Lebenseinstellung verändern. Wenn ich erfahre, wie sehr er mich liebt, dann kreise ich nicht mehr nur um mich selbst. Sondern dann möchte ich auch gerne etwas für ihn tun.

Das ist wie in einer menschlichen Liebesbeziehung. Ich freue mich z.B. immer wieder daran, dass mein Frau mich liebt. Dann denke ich bestimmt nicht: Wunderbar, sie liebt mich, dann kann ich ja machen, was ich will. Dann kann ich sie hintergehen und ausnutzen. Nein, im Gegenteil. Dann frage ich mich. Wie kann ich ihr auch Liebe zeigen? Was kann ich tun, damit sie sich freut? So auch bei Jesus. Wenn wir staunen über seine Liebe, tun wir auch gerne etwas für ihn. Dann tun wir gerne etwas, was ihm Freude macht.

Vielleicht gibt es einen Punkt in ihrem Leben, an dem sie sich Veränderung wünschen. Sie haben vielleicht schon häufig  versucht, hier etwas zu verändern. Aber Sie sind immer wieder gescheitert. Dann sagen Sie nicht nur: Ich will mir noch mehr Mühe geben. Denn das kann in die Verzweiflung führen. Dass Sie irgendwann denken: Ich schaffe es nie, mich zu ändern. So kann Gott mich gar nicht mehr lieben. Viel besser ist es, neu den Zuspruch von Jesus zu hören. Er sagt Ihnen heute: „Ich habe alle deine Schuld getragen am Kreuz. Du kannst dich mir anvertrauen. Dann bist du frei. Und mit mir kannst immer wieder neu angefangen.“

Wenn sie diesen Zuspruch hören, brauchen sie keine Angst mehr davor zu haben zu versagen. Und sind frei dazu, immer wieder neu zu fragen: Wie kann ich nach Gottes Willen leben? So wünsche ich Ihnen, dass sie heute neu staunen können über das, was Jesus für sie getan hat.

 

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