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Beten und singen

Thomas Eger über Jakobus 5,13

Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen.

Jakobus 5,13

"Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen", Jakobus 5,13.

Wie geht es Ihnen? Gerade jetzt, im Moment? Gut? Weniger gut? Oder schlecht? Vielleicht sogar sehr schlecht? Ich weiß, Sie können mir darauf jetzt nicht antworten, so dass ich es höre. Sollten wir aber wirklich miteinander reden können, bin ich mir nicht sicher, ob Sie mit meinen Gedanken zu Ihrer Situation zufrieden wären. Unser Erleben ist ja so unterschiedlich. Vom „Mir geht es sehr gut“ bis zum „Mir geht es sehr schlecht“ liegt ein weites Spektrum, ähnlich wie die Grauabstufungen von Weiß bis Schwarz.

Trotzdem die Frage: „Gibt es für diese Gemütslagen nicht doch grundsätzliche Ratschläge, die helfen könnten?“ Was halten Sie davon, wenn ich Ihnen vorschlage: „Geht es Ihnen schlecht – dann beten Sie! Geht es Ihnen aber gut – dann singen sie fröhliche Lieder!“ Keine Sorge: Diese Tipps sind nicht von mir. Dieser Rat ist schon sehr alt. Deswegen muss er aber nicht schlecht sein. Wahrscheinlich haben sich sogar schon viele Menschen daran gehalten und sind nicht enttäuscht worden.

Dieser Ratschlag stammt aus der Bibel. Einer der ersten Christen hat ihn an andere Christen geschrieben. Er steht im Brief des Jakobus, Kapitel 5, Vers 13. Dort heißt es so: „Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen.“ Ob das auch heute noch funktioniert? Jakobus gibt in seinem Brief keinen Hinweis, was dann eigentlich passiert, wenn ich seinen Rat befolge. Aber sein ganzer Brief ist voll mit Hilfestellungen, um in schwierigen Lebensumständen nicht an Gott und an sich selbst zu verzweifeln. Der Rat für die, denen es schlecht geht, ist kein Patentrezept dafür, wie Notvolles beendet werden kann. Es gibt Leidvolles, das bleibt lebenslang, wenn es passiert ist. Ich denke  zum Beispiel an den Tod eines mir lieben Menschen! So etwas kann nicht ausgeräumt oder beseitigt werden wie Unkraut im Gemüsebeet.

Und was soll das Beten dann besser machen? Schlicht und einfach gesagt: Mich! Denn wenn ich bete, wende ich mich an Gott, den Schöpfer und damit an den Herrn über Tod und Leben. Ihm meine Not klagen, das empfiehlt Jakobus. Warum? Weil er, der große Gott, mich trösten kann und trösten wird! Ich darf Jesus Christus mit meinen Ängsten, Sorgen und Nöten in den Ohren liegen, bis es mir wieder besser geht. Bis das Schwere aus meinem Gemüt weicht und ich wieder froh aufatmen kann. Bis mich buchstäblich Gottes Friede durchströmt.

Ja und dann ist da noch das fröhliche Singen, wenn es mir gut geht. Ich will Sie jetzt nicht damit langweilen, wenn ich sage, wie gesund es für die Lungen sei, zu singen. Ich denke nicht, dass es Jakobus hier um die Lautstärke oder Qualität eines Liedvortrags geht. Eher gibt er hier den Rat, wohin ich mit meiner Freude soll, wenn es mir super gut geht und ich vor Glück die ganze Welt umarmen könnte. Ich weiß, das ist jetzt etwas übertrieben formuliere. Aber letztlich geht es schon darum, mit meinem Wohlbefinden, mit meiner Freude so umzugehen, dass daraus was Sinnvolles wird.

In Psalmen zu singen, wie das im Bibeltext steht, meint nichts anderes, als meinem Gott ein Loblied zu singen. Was der traurige Christ durch sein Beten von Gott als Hilfe erbittet, soll der fröhliche Christ durch sein Singen Gott als Dank zurückgeben. Die Welt zu umarmen wenn ich glücklich bin, das geht nicht. Aber meinem großen Gott im Himmel zu danken, dass ich mich freuen kann, das geht. Das geht am besten mit einem Lied – und wenn Sie es nur in Gedanken und in Ihrem Herzen singen, falls sie unmusikalisch sein sollten.

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