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Einfach treu

Reinhard Arnold über 1. Korinther 4,1–2

Dafür halte uns jedermann: für Diener Christi und Haushalter über Gottes Geheimnisse. Nun fordert man nicht mehr von den Haushaltern, als dass sie für treu befunden werden.

1. Korinther 4,1–2

„Dafür halte uns jedermann: für Diener Christi und Haushalter über Gottes Geheimnisse. Nun fordert man nicht mehr von den Haushaltern, als dass sie für treu befunden werden“, 1. Korinther 4,1–2.

Einstellungsgespräche. Die Bewerberinnen haben die Stellenausschreibung gründlich gelesen. Die nötigen Qualifizierungen besitzen sie alle. Sie haben sich auf diesen Termin vorbereitet, manche mehr, andere weniger auch in ihrem äußeren Erscheinungsbild. Und auf die übliche Frage nach ihren sonstigen Fertigkeiten sprudeln sie alle nur so heraus: Von Führerschein, Sprachkenntnissen, ehrenamtlichem Engagement und vielfältigen Fortbildungen ist zu hören.

Im Nachgespräch der Entscheidungsverantwortlichen sticht bei der Sichtung der Gespräche eine Kandidatin besonders heraus: Sie hatte den Mut, eine Rückfrage zu stellen: „Auf was außerhalb der üblichen Ausbildung und Berufserfahrung legen Sie denn besonders wert?“

Vielleicht war die Stellenausschreibung an dieser Stelle doch zu allgemein geblieben. Alle anderen hatten auf gut Glück aufgezählt, was sie meinten, noch in die Waagschale werfen zu können. Nur diese eine fragte ruhig und selbstbewusst zurück.

Sie wird sich später in ihrem Dienst  nicht in tausenderlei Bemühungen aufreiben, um alles irgendwie hinzubekommen, nein, sie wird eine klare Prioritätenliste verfolgen: Das Wichtigste zuerst, und das darf auch die meiste Zeit in Anspruch nehmen.

Fühlen Sie sich auch manchmal überfordert von all den Dingen, die möglichst zu gleich und überhaupt ganz schnell erledigt werden müssen? Ich zumindest kenne das sehr gut. Da liegt mein Schreibtisch voll mit Terminsachen, und doch meint jede Anruferin und jeder Besucher, ihr Anliegen benötige doch nicht so viel Zeit und könne eigentlich ganz schnell mal zwischendurch sofort erledigt werden. Und natürlich möchte ich ja auch niemanden enttäuschen. Da hat derjenige am Telefon gegenüber dem Briefeschreiber schon einen Vorteil, wird aber vom persönlichen Besucher noch ausgestochen.

Und was ist mit meinem obersten Chef und besten Freund, mit dem Herrn meines Lebens, mit Gott? Irgendwie kommt der bei dieser Prioritätenfindung ganz schlecht weg. Er wehrt sich ja nicht, wenn ich seine Anliegen etwas verschiebe, um die zuerst zu erledigen, die mir am dringlichsten erscheinen.

Und außerdem, bescheiden ist seine Anforderungsliste ja auch nicht wirklich. Was soll ich alles tun: Mich um die Benachteiligten kümmern, Zeit für die haben, denen keiner ein Ohr schenkt, Barmherzigkeit üben, sein Wort verbreiten, nebenbei müssen Gebäude in Stand gehalten werden, Gottesdienste, Taufen, Beerdigungen, Trauungen sind zu halten, irgendwie muss das Geld für alles aufgetrieben werden, und durch Öffentlichkeitsarbeit müssen auch alle Menschen erfahren, was in Gottes Namen hier geschieht.

Dabei gibt Gott mir nicht mehr Stunden am Tag als den anderen Leuten.

Gut ist es da, zu wissen, was Paulus in seinem ersten Brief an die Gemeinde in Korinth zu Beginn des vierten Kapitels als vorrangig festhält:

„Dafür halte uns jedermann: für Diener Christi und Haushalter über Gottes Geheimnisse. Nun fordert man nicht mehr von den Haushaltern, als dass sie für treu befunden werden.“

Damit ist geklärt, was immer an erster Stelle zu stehen hat: Christi Willen zu tun und Gottes Wort zu verkündigen! Und bei Unklarheiten darf ich mich jederzeit an unsern Chef wenden. Das ist ja das ganz besondere an unserem Dienstverhältnis! Eigentlich doch ganz  (Reizwort) wunderbar, oder?

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