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Worauf kommt es wirklich an?

Dagmar Rohrbach über Philipper 3,13–14.

Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.

Philipper 3,13–14

Worauf kommt es im Leben an? Was ist wirklich wichtig für Sie? Wie leicht kann man sich da täuschen! Jemand hat mal gesagt: Das Wichtigste ist das, woran Sie morgens als Erstes und abends als Letztes denken.

Im Paradies wurde das harmonische Verhältnis der Menschen zu Gott zerstört. Aus unerfindlicher Liebe hat Gott aber alles daran gesetzt, Menschen wieder zurück zu sich zu ziehen. Das hat Jesus mit seinem Sterben am Kreuz für unsere Schuld möglich gemacht. Das bestätigt die Auferstehung.

Viele merken das leider nicht. Aber Paulus erkannte das vor Damaskus, als Jesus ihm in den Weg trat. Diese Erkenntnis ist ihm eingefahren und hat ihn nie wieder losgelassen. Er erfasste die Bedeutung dieser göttlichen Erlösung bis in die Tiefe. Staunen und Freude löste das bei ihm aus. Es stellte alles, was sein bisheriges Leben geprägt hatte, in den Schatten. Dies drückt er in Phil3,13.14 so radikal aus: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. Paulus hatte ursprünglich gemeint, Gott mit der gewissenhaften Einhaltung des Gesetzes zu gefallen.

Das will er jetzt vergessen, hinter sich lassen, frei davon werden. In Jesus zu sein ist sein Ziel. Er streckt sich nach der endgültigen Gemeinschaft mit Jesus aus. Bei diesem seinem Erlöser will er in der Ewigkeit sein. Er weiß: Hier und jetzt besteht immer wieder die Gefahr, in noch so gut gemeinte religiöse, auch christliche Regeln zu verfallen. Deswegen steht ‚vergessen‘ und ‚ausstrecken‘ im Griechischen in der Form eines andauernden Tuns. Paulus will die Gesetzlichkeit für immer hinter sich lassen. Sein einziges Ziel ist Jesus. Durch nichts will er sich davon abbringen lassen.

Die Liebe Gottes zieht ihn zu dem Ziel der himmlischen Berufung. Gott hat ihn berufen. Er hat sich rufen lassen. Mit größter Freude hat er die Erlösung angenommen. Nun folgt er Jesus. In ihm hat er die ganze Fülle der Gottheit. Diese Fülle will Paulus ergreifen. Mit weniger ist er nicht zufrieden. Die Gemeinschaft mit Jesus bedeutet ihm alles – hier in der Zeit und erst recht in der Ewigkeit.

Christsein ist eben keine Religion. Religiös sein bedeutet: Ich halte bestimmte Regeln ein in der vagen Hoffnung, dass das Gott irgendwie beeindrucken wird. Das müssen wir vergessen. Christsein heißt, sich von Jesus ein ganz neues Leben schenken zu lassen. Und dieses mit Jesus in Freiheit und Freude zu leben. Es heißt, auf Gottes Liebe mit ganzer Hingabe zu antworten. Das Ziel ist: aus seiner Kraft leben zu lernen, seinen Willen für mich zu erkennen und zu tun. Ich will mit Dank und Freude bei ihm bleiben. Ich will mich nach immer mehr von ihm ausstrecken. Das soll das Wichtigste in meinem Leben sein. Alles, was mich davon abhalten könnte, muss und will ich hinter mir lassen.

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