Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Schuld hat Konsequenzen

Bernhard Scharrer über 2. Samuel 24,10

David sprach zum HERRN: Ich habe schwer gesündigt, dass ich das getan habe. Und nun, HERR, nimm weg die Schuld deines Knechts.

2. Samuel 24,10

Der heutige Bibeltext im Losungsbuch macht mich stutzig. Eine Aussage von König David, bei der ich den Eindruck bekomme, als wäre David mit der Sünde leichtfertig umgegangen, denn Gott wird sie ja vergeben. Der Bibeltext heißt:

David sprach zum HERRN: Ich habe schwer gesündigt, dass ich das getan habe. Und nun, HERR, nimm weg die Schuld deines Knechts.

Ist das so einfach mit der Vergebung nach dem Sündigen? Da muss ich doch mal den Zusammenhang lesen, in dem diese Aussage von David steht. Und jetzt stelle ich fest, dass es gar nicht einfach war, was David hier erlebte.

Offenbar gab es im Volk mancherlei Ungehorsam und Unglaube gegen Gott. Denn es heißt zu Beginn des Abschnitts: „Der Zorn des Herrn entbrannte abermals gegen Israel.“ In der Folge lässt David eine Volkszählung durchführen. Dabei wurden alle wehrfähigen Männer erfasst. Anscheinend ging es David darum, seine militärische Stärke festzustellen. David hätte die Volkszählung nicht durchführen müssen. Sein General Joab warnte sogar davor und forderte ihn zu mehr Gottvertrauen auf. Aber David blieb bei seinem Befehl, die Volkszählung durchzuführen (2. Sam. 24 1-4). Es dauerte neun Monate, dann stand das Ergebnis fest. Insgesamt gab es 1.300.000 wehrfähige Männer im Volk. Und kaum hatte David dies erfahren, schlägt sein Gewissen. Es wird ihm bewusst, dass es Sünde war, die Volkszählung durchzuführen. Statt in allem Gott zu vertrauen, kalkulierte er mit menschlicher Stärke. In dieser Situation sagt er zu Gott: „Ich habe schwer gesündigt, dass ich das getan habe. Und nun, HERR, nimm weg die Schuld deines Knechts.“ Und er fügt noch hinzu: „Ich habe sehr töricht gehandelt.

In diesem Zusammenhang wird klar: David ist mit der Sünde nicht leichtfertig umgegangen, frei nach dem Motto: Gott wird ja sowieso vergeben. Hinter Davids Bitte „Nimm weg die Schuld deines Knechts“ steht die Bereitschaft, die Folgen der Sünde zu tragen. Und die waren hart. Im Auftrag Gottes nennt der Prophet Gad drei Strafen, unter denen David wählen soll. Aber David trifft keine Wahl, sondern überlässt Gott, welche Strafe kommen wird. Es kam eine Pestepidemie über das Volk, an der 70.000 Mann starben.

Diese Geschichte sollte zu denken geben. Wenn auch Gott heute nicht in der Weise wie damals unmittelbar straft, so haben auch wir als Volk wie auch als Einzelner die Folgen der Sünde zu tragen. Ob es um die Folgen von zig tausendfacher Tötung ungeborener Kinder geht, um Betrug bei Schadstoffmessungen, um absichtliche Falschmeldungen in den Medien, um Lügen bei der Steuererklärung, um falsche Angaben in Beihilfeanträgen oder in der Schadensmeldung an die Versicherung. Die Aufzählung ließe sich lange fortsetzen. Die Sünde hindert den Segen Gottes und führt ein Volk ins Verderben. Nicht das Schönreden, sondern nur aufrichtige Buße und Umkehr sind der Ausweg. David ist diesen Weg gegangen. Wer um seine Sünde weiß, sollte seinem Beispiel folgen.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.