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Das Unrecht beim Namen genannt

Jochen Eber über Jesaja 5,22.23

Wehe denen, die aus einem Schuldigen einen Gerechten machen gegen Bestechung und Gerechten ihre Gerechtigkeit absprechen!

Jesaja 5,22.23

„Weh denen“ – sechsmal beginnt ein Vers mit diesem Ausdruck im fünften Kapitel des Jesaja-Buchs. „Weh denen“ – das ist das Gegenteil von „Wohl denen“. Jesaja muss also viele Gründe haben, sich über den Zustand des Volkes Israel zu beschweren. Das fünfte Kapitel beginnt mit dem Weinberglied. Jesaja vergleicht in diesem Lied das Volk Israel mit einem Weinberg, der von seinem Besitzer gut angelegt und mit großem Einsatz gepflegt wird. Der Besitzer ist der Gott Israels, der Herr, Jahwe, oder Jehova, wie er in alten Gesangbuchliedern genannt wird.

Der Weinberg ist gut angelegt und viel Zeit investiert. Doch bei der Weinlese ist das Ergebnis erschütternd: Nur schlechte Trauben, keine guten Früchte! Deshalb soll der Weinberg brach liegen, ungeschützt, ja sogar verwüstet soll er sein. Gott kündigt an, dass über sein Volk ein hartes Urteil kommen wird.

Besonders bei denen, die das Volk leiten, sieht Gott Ungehorsam gegen seine Gebote. Das sind, im Bild gesprochen, die schlechten Trauben, die der Weinberg bringt. Er verurteilt in den sechs Wehe-Rufen, was die Großen des Volkes falsch machen und damit das Volk auf falsche Wege bringen. Die Liste der Rügen ist lang:

Häuser und Grundstücke werden aufgekauft, bis den Führenden des Volkes alles Land gehört. Sie leben gut, aber tun nicht, was ihnen Gott eigentlich aufgegeben hat. Sie fördern das Unrecht, anstatt Gottes Recht durchzusetzen. Sie verdrehen die Sprache und nennen Böses gut und Gutes böse. Aus Finsterem machen sie Licht und das Licht ist bei ihnen Finsternis. Sie halten sich selber für klug, anstatt bescheiden von sich zu denken. Sie brüsten sich mit ihrem Alkoholkonsum und, das ist nun unser Bibelvers für heute, sie verkehren das Recht zu ihren Gunsten. Durch Bestechung wird aus dem Schuldigen ein Unschuldiger, Gerechter, und wer im Recht ist, wird als Ungerechter hingestellt.

Leider gab es dieses Unrecht nicht nur hunderte von Jahren vor Christus im Volk Israel. Bis heute versuchen Menschen, ihre Macht auszunutzen und andere zu betrügen. Auch heute noch wird mit Bestechung das Recht gebeugt, nur dass jemand einen persönlichen Vorteil daraus hat. Das kann der schnelle Gewinn von Geld sein, oder die Möglichkeit, rauschende Feste zu feiern, in einem großen Haus zu wohnen oder teure Autos zu fahren.

Diese Umkehrung der Dinge nennt die Bibel Sünde. Gottes Urteil ist damals wie heute dasselbe: Ich soll das Recht nicht wegen eines persönlichen Vorteils beugen. Ich soll nicht gut nennen, was böse ist, nur weil mir diese Lüge hilft und dem anderen schadet. Ich soll mich nicht auf Kosten anderer selbst bereichern usw. Als Christ weiß ich, dass Gott das Böse nicht will.

Ich weiß aber auch, dass ich diese Dinge wieder in Ordnung bringen kann. Ich kann mir eingestehen, dass ich schuldig geworden bin, Ich will Böses wiedergutmachen und will mich bessern. Dazu gibt Jesus Christus mir die Kraft. Denn er ist für meine Schuld und Sünde am Kreuz gestorben und ist von Gott, seinem Vater vom Tod auferweckt worden. Er lebt jetzt bei Gott im Himmel und schenkt mir ein neues Leben. Wenn ich an ihn glaube, ist meine Schuld vergeben. Ich muss nicht mehr leben wie früher mit Lug und Betrug. Jesus, der Sohn Gottes, gibt mir die Kraft dazu.

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