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Wer zuletzt lacht, lacht am besten

Christoph Reeps über Psalm 119,6

Wenn ich schaue allein auf deine Gebote, so werde ich nicht zuschanden.

Psalm 119,6

„Wer zuletzt lacht, lacht am besten.“ Ja, ich weiß, es gibt auch die andere Version: „Wer zuletzt lacht, denkt am langsamsten.“ Das gilt dann nicht gerade als ein Lob. Wogegen: Länger denken, gründlicher denken, intensiver nachdenken, das kann dann schon was sehr Gutes sein. Die schnellen Antworten sind oft nur sehr oberflächlich. Und nicht selten zeigt es sich dann, dass sie falsch sind.

In der Bibel gibt es ein langes Lied von jemandem, der lange über Gottes Wort nachgedacht hat. Mit jedem Buchstaben des Alphabetes beginnen jeweils acht Verse. Aber das ist nur die äußere Form. Inhaltlich geht es um den Wert des Wortes Gottes. Immer wieder hat der Dichter über das Wort Gottes nachgedacht. Und umso mehr er darüber nachgedacht hat, umso mehr wurde ihm bewusst, wie viel Gutes da drin steckt, wie viel tiefe Wahrheit darin enthalten ist, wie viel Lebenshilfe darin steckt.

Wenn wir so alte Texte lesen, dann finden wir sie ja manchmal interessant oder Nachdenkens wert. Der Dichter dieses Liedes stellte fest, dass Gottes Wort ausprobierenswert ist, auslebenswert ist, Man muss nicht nur darüber nachdenken, sondern man muss es leben. Indem man gehorcht und es lebt, entfaltet sich die ganze Wirksamkeit dieser Worte.

Vieles von dem wir heute sagen: „Ach alt! Damals! Andere Zeit!“ erweist sich als ideale Lebenshilfe, wenn man es einfach mal so macht, wie Gott es gesagt hat. An vielen Stellen merken wir erst heute, welche tiefe medizinische, psychologische und soziale Wahrheiten in den alten Worten stecken. Aber das merkt man eben nicht, wenn man es nicht ausprobiert, wenn man Gott nicht zutraut, dass er uns gute Weisungen gegeben hat.

Eine der Feststellungen, die der Dichter in diesem Lied festgehalten hat, ist: Wenn ich schaue allein auf deine Gebote, so werde ich nicht zuschanden.

Genaugenommen geht es nicht um das „Anschauen“, sondern um das „Beachten“, das Einhalten. Anschauen und interessant finden, kann ich Vieles. Aber ob ich es dann auch mache und nutze, ist etwas ganz anderes. Ich kann eine schöne Brücke ansehen. Ich kann aber auch darüber gehen und das andere Ufer erreichen. Das sind zwei sehr verschiedene Ergebnisse.

Ich kann Gottes Gebote anschauen und für schön halten. Ich kann aber auch versuchen, gehorsam zu sein und mein Leben davon bestimmen zu lassen. Und das ist dann nicht ganz einfach, denn meistens erscheinen die Gebote Gottes nicht als der vorteilhafteste Weg. Die kleinen Unehrlichkeiten scheinen schneller zum Ziel zu führen. Gottes Gebote zu übergehen, scheint oft mehr Gewinn zu bringen. Das ist einfach so. Darum entscheiden sich auch die meisten Menschen gegen Gottes Gebote. Wer Gott ganz gehorcht, der kommt in dieser Welt zu nichts, der schadet sich nur selber. So sehen es die meisten Menschen.

Aber der Schreiber dieses Liedes sagt: Wenn ich schaue allein auf deine Gebote, so werde ich nicht zuschanden. Also nicht auf die Umwege schauen, nicht auf die Möglichkeiten, sich um Gottes Weisung drum rum zu mogeln.

Ist es Erfahrung? Ist es Erwartung? Ist es Überzeugung, wenn er sagt, dass er keinen Schaden nimmt, wenn er allein auf Gottes Weisung schaut? Lehrt uns die Beobachtung nicht an vieler Stelle das Gegenteil,
dass die ehrlichen die Dummen sind?
dass die Skrupellosen besser nach vorne kommen?
dass die „Großen“ der Geschichte nicht die geworden sind, die Gottes Gebote ernst genommen haben?

Trotzdem betet und bekennt dieser Dichter von Psalm 119 in Vers 6: Wenn ich schaue allein auf deine Gebote, so werde ich nicht zuschanden. Ich werde nicht zu Schanden. Ich werde nicht beschämt. Der schnelle Erfolg und das kurze Glück sind nicht das ganze Ergebnis. Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Wer am Ende das Glück und das Heil und den Frieden hat, der hat das bessere Lachen.

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