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/ Wort zum Tag

Gedanken zur Tageslosung

Dan Peter über Psalm 69,33.

Die Gott suchen, denen wird das Herz aufleben.

Psalm 69,33

Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens.

Hebräer 12,1–2

Geben Sie Ihren Gedanken und damit auch diesem Tag eine neue Richtung. Ich glaube, genau das meint der Verfasser von Psalm 69 wenn er sagt: „Die Gott suchen, denen wird das Herz aufleben.“ (Ps 69,33)

„Gott suchen…“, wie geht das überhaupt? Muss ich dazu in eine Kirche gehen? Oder in der Bibel lesen? Beides sind gute Wege, um sich mit Gott zu beschäftigen, um mehr über ihn zu erfahren. Aber in diesem Bibelwort ist eigentlich etwas noch viel näher Liegendes und gleichzeitig Umfassenderes gemeint.

Deshalb steht dieser richtungsweisende Satz auch am Ende eines längeren Liedes, eines Liedes, das eigentlich ein Gebet ist. Ein Gebet, das mit einem verzweifelten Hilfeschrei beginnt. Diesen Hilfeschrei kennen Sie. Er ist sprichwörtlich geworden. Noch heute beschreibt man die eigene Lage so, wenn es einem überhaupt nicht gut geht. In Psalm 69 heißt es: „Mir steht das Wasser bis zum Hals, bis zur Kehle. Ich bin da in etwas hineingeraten, dass ich nicht mehr stehen kann, sondern im Schlamm versinke.“

Diesen Eindruck kennt fast jeder. Man gerät in etwas hinein – ob durch eigene Schuld, durch ein Versagen oder einfach so. Vielleicht sogar durch die Böswilligkeit eines anderen Menschen. Und dann ist man drin und kommt einfach nicht mehr heraus aus der Sache. Man weiß sich nicht mehr zu helfen und alle Gedanken drehen sich nur noch um das Problem. Man kann nicht mehr abschalten, nicht einmal mehr schlafen, wie der biblische Beter in Psalm 69. Er wird zu Unrecht beschuldigt und man glaubt ihm einfach nicht. Jetzt packt ihn die nackte Angst, sitzt ihm wie ein schweres Gewicht auf der Brust. Wie kann es überhaupt weitergehen?

Dann ist die Freude weg. Umso erstaunlicher dann der Schluss des langen Sorgenliedes in unserem Psalmwort. Da steht überraschenderweise: „Die Gott suchen, denen wird das Herz aufleben.“ Das heißt, die drückende Last wird weggenommen, die Freude kommt zurück, der Mensch lebt wieder auf. Doch wie kommt man vom verzweifelten Hilfeschrei „Mir steht das Wasser bis zur Kehle“ zu dieser neuen Perspektive und Hoffnung, dass „das Herz aufleben wird“?

 Mir sind einige Schritte aufgefallen. Der Erste davon: Wem habe ich bisher von meinem Problem oder meiner Angst erzählt? Auch Gott? Und welche Rolle messe ich ihm dabei zu? Wenn er Gott ist, geht doch keines meiner Probleme an ihm vorbei. Und was noch wichtiger ist: Meine Probleme, so schwer sie sind, sie sind nie größer als er. Er hat unendliche Möglichkeiten. Traue ich ihm das auch zu, gerade jetzt?

Der zweite Schritt folgt unmittelbar. In Psalm 69 werden die eigenen Probleme nicht nur ausgebreitet, sondern zu Gott hin gesprochen, als wären es seine, als läge alles nun an ihm. Ich muss innehalten, den eigenen Gedanken eine neue Richtung geben und Gott wirklich ernst nehmen. So sucht und findet man Gott. So hat es Jesus uns gesagt. Gott ist der allmächtige und liebende Vater, der mich mit all meinen Problemen, sogar mit heftiger Schuld annimmt. Bei ihm kann ich abladen und loslassen. Ihm traue ich es zu, dass er es richtig hinausführt – egal wie die Sache hier ausgehen wird.

Also nicht gleich wieder etwas tun. Nicht sofort wieder nach irgendeiner Lösung suchen. Nicht gleich wieder irgendjemanden um Hilfe oder Verständnis bitten – alles zu seiner Zeit –, sondern zuerst Gott endlich Gott sein lassen. Auch in diesem Problem. In Psalm 69 erkenne ich Schritt für Schritt diese Neuausrichtung. Denn plötzlich erinnert sich der Verzweifelte an vieles, was Gott schon getan hat – in seinem eigenen Leben und bei anderen. Plötzlich, wie durch ein Wunder, wächst auch neues Vertrauen zu Gott. Denn „Gott kann, wenn ich nicht mehr kann“.

Was ihm gerade geschenkt worden ist, drückt der Psalmdichter dann mit unserem Bibelwort aus: „Die Gott suchen, denen wird das Herz aufleben.“  Deshalb geben auch Sie Ihren Gedanken und diesem Tag eine neue Richtung. Jetzt in diesem Moment, indem Sie innehalten und auf unseren großen Gott schauen. So leben Sie Sie auf!

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Anstoß

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Kommentare (2)

Friederike M. /

Ich finde den Beitrag von Dan Peter wunderbar, ermutigend und tröstend. Solche Beiträge braucht es regelmäßig denn der Glaube an unseren Gott und Herren wird dadurch gestärkt und gefestigt. Man fühlt sich mit den Glaubensgeschwistern verbunden. Also- herzlichen Dank!!!

Michael D. /

Mir stand das Wasser auch bis zum Hals und Gott hat mich wieder rausgeholt!