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Sankt Jedermann

Franziska Stocker-Schwarz über Epheser 5,8-9

Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.

Epheser 5,8–9

Was halten Sie von einem Heiligenschein? Es würde mich nicht wundern, wenn sie jetzt denken: „Was ist denn das für eine Frage?“. Manche sagen: „Heiligenschein, da habe ich nichts dafür übrig! Denn die Leute, die meinen, sie seien so heilig, dass es ihnen aus den Knopflöchern raus leuchtet, die sind doch nicht wirklich so. Oder?“

Der Heiligenschein: Der kommt in der Weihnachtszeit gut an. Da lässt man es gerne golden blinken. Da haben Engel, Putten und Personen mit Heiligenschein Hochkonjunktur.

Aber ein Heiligenschein im Alltag, für Leute wie mich und Dich? Kann das gehen? Das Bibelwort heute sagt: „Lebt als Kinder des Lichts!“ Kann das jeder sein, ein Kind des Lichts? Gibt es sozusagen einen Sankt Jedermann?

Das Wort stammt vom Apostel Paulus. Er wird in alten Kirchen sehr häufig als Lichtgestalt, mit einem Heiligenschein dargestellt. Ebenso der Apostel Petrus, der Christen sogar folgendermaßen auffordert: „Ihr sollt heilig sein in eurem ganzen Wandel!“ Oder zeitgemäßer, in der Übersetzung der BasisBibel: „Ihr sollt in eurer ganzen Lebensführung heilig werden!“ (1. Petrus 1,15)

Ja, was soll denn das heißen? Sollen wir jetzt wie die Wandgemälde mit einem würdigen Gesicht und Heiligenschein umherlaufen? Nein, es wäre ein Irrweg, das Heiligsein an bestimmten guten Werken festzumachen. Oder an den herausragenden Begabungen eines Menschen! Weder Petrus noch Paulus meinten das mit ihren Worten.

„Lebt als Kinder des Lichts!“ schreibt Paulus. Und Petrus begründet seine Aufforderung sogar folgendermaßen: „[Ihr] solltin eurer ganzen Lebensführung heilig werden – so wie der heilig ist, der euch berufen hat.“

Schon im Alten Testament sprach es Gott seinen Leuten, seinem Volk zu: „Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig!“ Der Vater im Himmel, der heilige Gott, will Menschen als eine Kinder heilig, rein, leuchtend, hell sehen. Wie kann das gehen?

Wenn ein Kind zur Welt kommt, dann ist das ja immer eine riesige Freude für die Eltern, aber auch für die Großeltern. Sofort reisen sie hin, um den Nachwuchs zu bestaunen. Wie goldig ist das Neugeborene anzuschauen. Natürlich werden sofort einige Ähnlichkeiten festgestellt! „Die Augen kommen mehr nach dem Vater!“ heißt es. „Aber die Stirn und die Ohren…ganz die Mutter!“ Ein Kind sieht immer seinen Eltern ähnlich. Und stets wird heftig diskutiert, was es von wem geerbt hat. Als Menschenkinder haben wir alle auch eine Ebenbildlichkeit von Gott dem Schöpfer mitbekommen. Das Menschsein, was uns vom Tier unterscheidet, das hat er uns gegeben. Dass wir sprechen, denken, fühlen, für andere eintreten können. All das hat uns Gott geschenkt. Aber dass wir zu Gott „Vater“ sagen dürfen, dass wir seine Kinder werden können, diese vertraute Beziehung hat uns erst Jesus eröffnet.

Er sagte: „Vater, ich will, dass wo ich bin, auch diejenigen bei mir sind, die du mir gegeben hast. Ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie geheiligt seien in der Wahrheit.“ Er sagte: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis bleiben, sondern das Licht des Lebens haben.“ Und er sagte sogar: „Ihr seid das Licht der Welt“

Der Anspruch kommt aus dem Zuspruch. Nur in Jesus können wir licht, heilig sein. Nah bei ihm, sein Licht widerspiegelnd leuchten auch ganz normale Sterbliche. Sankt Jedermann! Das gibt’s.
„Lebt als Kinder des Lichts!“ Eine lichtvolle Zeit wünsche ich Ihnen.

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