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Nur bei Gott finden wir Befreiung

Stefan Lämmer über Sprüche 21,2

Einen jeglichen dünkt sein Weg recht; aber der HERR prüft die Herzen.

Sprüche 21,2

Als Politiker hatte er Verantwortung übernommen. Er hatte sich für das Wohl des ganzen Volkes eingesetzt. Mutig und klug ging er ans Werk. Einige Erfolge konnte er erringen. Wer so im Rampenlicht der Öffentlichkeit steht, muss auch Rücksicht nehmen auf die Meinung der anderen. Doch diese Rücksicht wurde ihm zum Verhängnis. Er übertrat die Anweisung Gottes. Er überging Gottes Wort. Der Prophet Samuel stellt ihn zur Rede. Wie wird er reagieren? Wie reagieren Sie, wenn ihr Verhalten in Frage gestellt wird? Nehmen Sie sich die Worte zu Herzen, denken Sie über die Anfrage nach oder haben sie eine schnelle Erwiderung parat? „Ich schuldig, nein! Lieber Samuel, das siehst du in einem falschen Zusammenhang.“ Ganz ähnlich heißt es in der Losung für den heutigen Tag aus dem Buch der Sprüche: „Einen jeglichen dünkt sein Weg recht, aber der Herr prüft die Herzen.“

Vordergründig kenne ich schnell eine Entschuldigung für mein eigenes Verhalten. Doch in Wahrheit spüre ich: Die Sünde belastet das Leben. Die Sünde raubt mir den Segen. Jeder Mensch hat seine Vergangenheit. Diese Vergangenheit kann ich nicht ablegen wie meine Jacke. Das Vergangene kann ich nicht ausziehen wie meine Schuhe. Sie hängt an mir. Sie gehört zu mir, ob mir das gefällt oder nicht. Mein Schatten, meine Vergangenheit ist ein Stück von mir.

Und an manche Ereignisse lasse ich mich nicht gerne erinnern. Nur mit einem peinlichen Gefühl denke ich daran. Manchmal meine ich, die Sache ist längst vergessen. Doch dann erinnert mich eine Person oder eine Situation an das scheinbar Vergessene und ein innerer Aufzug macht es mir neu bewusst. Das scheinbar Vergessene war in Wahrheit nicht vergessen. Was als abgehakt angesehen wurde, ist in Wahrheit nicht erledigt. Es war nur in einen anderen Raum meines Lebens verbannt. Es war von dem Wachbewusstsein in das Unterbewusstsein verdrängt. Da aber lebt das Unbewältigte munter weiter.

In diesem Sinne erlebte König Saul, dass sein Übertreten des göttlichen Gebotes ihn belastet. In seiner Seele spürte er, dass der Prophet Samuel recht hatte. Seine unbewältigte Vergangenheit bedrückte ihn. Da stellt sich die Frage: Wie kann ich Freiheit finden?

Nur bei Gott finden wir Befreiung. Hilfe kann nur von Gott her kommen. Und so lehrt uns der Sohn Gottes zu beten: „Vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.“
Wer in dieser Weise zu seiner Schuld steht, geht fröhlich und erleichtert seinen Weg. Und vielleicht können wir das Gedicht von Gottfried Heinzmann als Gebet aufnehmen:

Gefangen in mir selbst,
gefesselt im Netz der Angst
verirrt im Labyrinth der Gefühle.
Kein Wort, kein Ton;
lege ein neues Lied in meinen Mund,
damit die Seele atmen, das Herz singen, der ganze Mensch leben kann.
Und ich atme, singe, lebe dir zur Ehre
den Menschen zur Freude.

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