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Was Gott von dir fordert ...

Andrea Hoppstädter über 5. Mose 10,12

Nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, noch von dir, als dass du den HERRN, deinen Gott, fürchtest, dass du in allen seinen Wegen wandelst und ihn liebst und dem HERRN, deinem Gott, dienst von ganzem Herzen und von ganzer Seele?

5. Mose 10,12

Ich koche gerade das Lieblingsessen meiner Tochter. Sie hat es sich für heute gewünscht. Es ist zwar zeitintensiv, aber ich will ihr schließlich eine Freude machen. Also nehme ich mir die Zeit, obwohl gerade heute noch Termine anstehen. Als ich merke, dass ich noch Knoblauch aus der Vorratskammer brauche, rufe ich nach meiner Tochter im Nachbarzimmer. „Keine Zeit!“ ist die knappe Antwort. Während ich nun eilig die Treppenstufen nach unten nehme, um mir selbst den fehlenden Knoblauch zu besorgen, merke ich, wie auch meine Laune ein paar Stufen tiefer rutscht. Frustriert murmele ich folgende Worte vor mir her: „War das jetzt etwa zu viel verlangt.“

Kennen Sie, liebe Hörer, auch solche Situationen? Sie wollten jemand einen Gefallen tun, haben versucht ihr Bestes zu geben, und der Andere ist nicht mal dazu bereit, einen kleinen Beitrag zu leisten. Ist das zu viel verlangt? Was fordere ich denn sonst noch von dir, als diese eine Sache?

Eine solche Anfrage scheint auch in der heutigen Losung mitzuschwingen. Dort spricht Gott zu seinem Volk: „Nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, noch von dir, als dass du den HERRN, deinen Gott, fürchtest, dass du in allen seinen Wegen wandelst und ihn liebst und dem HERRN, deinem Gott, dienst von ganzem Herzen und von ganzer Seele?

Warum stellt Gott hier diese Anfrage an sein Volk Israel? Ich vermute mal, dass es damals dem Volk sicher nicht anders ging als uns heute. Auch sie empfanden es wohl als den bequemeren Weg, Forderungen erst einmal auszuweichen. Aber was hat Gott denn überhaupt gefordert?

Gott, der uns Menschen als sein Gegenüber geschaffen hat, wünscht sich eine Herzensbeziehung zu seinem Volk, aber auch zu jedem Einzelnen! So auch zu mir! In Seiner Nähe kommt meine Identität erst zu ihrer Entfaltung. Das heißt nun heute für mich: Ich lebe meine Bestimmung, wenn ich Gott ehrfürchtig als meinen Schöpfer anerkenne, ihm diene, ihn liebe, ja eine Herzensbeziehung zu ihm pflege. Und da, wo ich meine Bestimmung leben kann, erlebe ich wirkliches Glück. Glück, dass nicht schon morgen wieder zerstört sein kann. Da klingt mir noch die Jahreslosung von 2014 im Ohr: Gott nahe zu sein, ist mein Glück. Und nahe bin ich ihm, wenn ich seinen Rat für mein Leben beherzige.

Plötzlich verstehe ich: Es ist nicht nur eine Forderung, sondern ein Riesenangebot sowohl an das Volk damals – als auch an mich heute. Gott hat viel mehr eingebracht, als er fordert.

Gott bedeutet diese Beziehung zu mir unendlich viel. Ganz deutlich wird es mir da, wo Gott seinen geliebten Sohn in die Welt gesandt hat, um stellvertretend für mich zu sterben. Jesus Christus nahm alle Schuld auf sich, damit ich wieder Gemeinschaft mit dem heiligen Gott haben kann. Und ich brauche nur in Gottes Liebesangebot einzuschlagen und zu seinem Wohlgefallen zu leben. Wenn ich nun die Forderung so begreife, erkenne ich, dass es wahrlich nicht zu viel verlangt ist, welch kleinen Beitrag Gott fordert.

Im Übrigen: Ich stellte die Forderung an meine Tochter auch nicht zu ihrem Nachteil. Ihr Lieblingsgericht bekommt erst durch eine Portion Knoblauch den richtigen Pep. Und selbst die Portion Fitness beim Treppensteigen hätte meiner Tochter nicht geschadet.

Um wieviel mehr sind die Forderungen Gottes zu meinem Wohl. Wenn Gott Forderungen stellt, entspringen sie Seinem liebenden Herzen. Gott sehnt sich danach, dass wir Menschen in seinen Liebesbund eintreten und darin leben. Diese Einladung gilt jedem – ganz persönlich – auch heute.

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Kommentare (1)

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"Zufällig" ist dieser Artiikel mir zugeflogen, un mein krankes Herz mit sehr viel Freude erfüllt. Danke