Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Fürchte dich nicht und verzage nicht!

Herbert Laupichler über Josua 8,1

Fürchte dich nicht und verzage nicht!

Josua 8,1

Noch skypen ja nicht alle. Mancher greift auch noch gerne zum klassischen Telefon. Mit einer Schnur dran. Und dann klingelt es. Die Rufnummer ist unterdrückt und den Namen des Anrufers verstehen sie auch nicht so richtig. Aber dieser jemand hat mitbekommen, dass sie vor einer großen Aufgabe stehen. Und sie hören: Fürchte dich nicht und verzage nicht.

Nach dem Dank für diesen Zuspruch würde ich dann denken: Mann, das ist ja ganz alte Schule. Nicht verzagen, was ist denn damit gemeint? Ich wollte es wissen und las diesen Vers in verschiedenen Bibelübersetzungen nach. „Sei nicht niedergeschlagen“, übersetzt da einer und ein anderer: „Lass den Mut nicht sinken.“ Oder: „Lass dich nicht einschüchtern, erschrick nicht.“

Und der HERR sprach zu Josua. Es ist der HERR selbst der zu Josua redet und ihm Mut machen will. Nach dem Tod von Mose, dem großen Führer des Volkes Israel wurde Josua sein Nachfolger. Und er stand vor der großen Aufgabe, das Land Kanaan zu erobern. Als verheißene neue Heimat für das Volk Israel.

Die Metropole Jericho im Jordantal war durch ein Wunder Gottes bereits in die Hände des Volkes gefallen. Und man meinte, die kleine Stadt Ai gleich mit erobern zu können. Doch in Jericho war etwas vorgefallen, das Gott nicht übersehen hatte. Gott hatte verboten, in der Stadt zu plündern. Aber der Soldat Achan hatte sich nicht daran gehalten. Grund genug für Gott, im Feldzug gegen die kleine Stadt Ai seine Hand zurück zu ziehen. Die Männer von Ai schlugen die Israeliten in die Flucht und etwa sechsunddreißig Mann wurden erschlagen.

Dann wird mit des HERRN Hilfe die Ursache gesucht und der Schuldige muss sterben. Erst danach kann sich der HERR wieder dem Volk zu wenden. Sie bekommen eine zweite Chance und sollen erneut die Stadt Ai angreifen.

Und genau in dieser Situation spricht der HERR zu Josua: „Fürchte dich nicht und verzage nicht!“ Vielleicht war Josua immer noch niedergeschlagen und enttäuscht. Enttäuscht über die Sünde des Soldaten Achan. Dass nach dem grandiosen Fall der Stadt Jericho so etwas überhaupt vorkommen konnte. Und sicher war er niedergeschlagen und erschrocken über die Folgen dieses Vergehens. Sechsunddreißig Mann mussten deshalb sterben. Und irgendwie trug er als Führer des Volkes auch dafür die Verantwortung.

Vielleicht war Josua auch über sich selbst enttäuscht. Denn vor dem ersten Feldzug gegen Ai hatte er scheinbar nicht nach den Plänen des HERRN gefragt. Siegesgewiss war nur ein kleiner Teil des Heeres losgestürmt.

Da kann ich gut verstehen, dass Josua der Mut fehlte. Deshalb muss der HERR ihm die Angst nehmen und ihm sagen: „Lass den Mut nicht sinken, lass dich nicht von den Feinden des Volkes einschüchtern.“ Und etwas später verspricht der HERR Heerführer Josua sogar noch: „Ich habe deine Feinde bereits in deine Hand gegeben.“ Mit anderen Worten: Du wirst siegen.

Ich kann Josua gut verstehen. Auch ich bin oft über mich selbst enttäuscht. Wenn es in meinem Leben als Christ wieder eine Niederlage gegeben hat. Wenn ich z. B. zu feige war, mich auf die Seite von Jesus Christus zu stellen.

Dann fehlt auch mir oft der Mut, die nächste Chance oder Aufgabe in Angriff zu nehmen. Dann will ich nicht, dann kann ich nicht und manchmal habe ich auch einfach keine Lust mehr dazu. Eingeschüchtert und niedergeschlagen denke ich in solchen Momenten: „Das kann doch jemand anders viel besser.“

Dann bin ich dankbar dafür, sooft in der Bibel zu lesen, fürchte dich nicht. Und lass den Mut nicht sinken, sei nicht niedergeschlagen. Lass dich nicht von den Aufgaben einschüchtern und erschrick auch nicht über deren Umfang.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.