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/ Wort zum Tag

Du hast mich aus der Tiefe gezogen

Raimund Puy über Psalm 30,2.

Ich preise dich, HERR; denn du hast mich aus der Tiefe gezogen.

Psalm 30,2

Kennen Sie die Geschichte vom Propheten Jeremia, als er in die Zisterne geworfen wurde? Der Prophet hatte im Auftrag Gottes kritische Dinge gesagt. Die Leute protestierten heftig gegen Jeremia und bekamen vom König die Erlaubnis, den Propheten in eine Zisterne zu werfen – ein tiefes Loch, in dem Regenwasser aufbewahrt wird. Nun war zwar kein Wasser in der Zisterne, aber viel Schlamm. Außerdem hatte Jeremia nichts zu essen und zu trinken – er war dem Tode geweiht. Aber da gab es einen mutigen Mann, Ebed-Melech, einen Afrikaner, der – zusammen mit einigen anderen – Jeremia aus der Grube zog und somit rettete.

Diese Geschichte, die uns in Jeremia 38 berichtet wird, fiel mir ein, als ich das heutige „Wort zum Tag“ gelesen habe. Nach der Elberfelder Übersetzung lautet der Vers: „Ich will dich erheben, HERR, denn du hast mich emporgezogen.“ Erst hat Gott  David erhoben – aus der Grube gezogen -, dann erhebt David Gott, indem er ihn lobt und preist.

„Du hast mich aus der Tiefe gezogen!“ David benutzt hier ein eindrucksvolles Bild für eine tiefe Erfahrung, die er mit Gott gemacht hat. Gleich im nächsten Vers erklärt David, was er erlebt hat: „HERR, mein Gott, als ich schrie zu dir, da machtest du mich gesund.“ David war todkrank. In dieser Situation rief er zu Gott und der erhörte ihn. Gott hat eingegriffen und ihn geheilt. David lobt nicht die Ärzte oder seinen zähen Lebenswillen, er sagt auch nicht, dass er noch einmal Glück gehabt hat. Er lobt Gott, seinen Retter und Helfer, von ganzem Herzen. Alle sollen es hören, dass er nicht mehr am Leben wäre, wenn Gott ihn nicht errettet hätte.

Viele von uns haben Gottes Hilfe in Krankheitszeiten erlebt. Einige durften spontane Heilung erfahren, andere haben erlebt, wie mit Hilfe der Ärzte und der Medikamente die Genesung einsetzte. Wieder andere erleben Gottes Hilfe und Beistand mitten in der Krankheit. Wir stehen in der Gefahr, einfach wieder zur Tagesordnung überzugehen, wenn die Krankheit vorüber ist. Das „Wort zum Tag“ erinnert uns daran, dass wir Gott nicht vergessen dürfen. Ihm gebührt unser Dank und unser Lob. Das können wir im persönlichen Gebet zum Ausdruck bringen. Noch schöner ist es, Gott auch vor anderen Menschen zu danken und gemeinsam mit ihnen Gott zu loben. Das kann in der Familie geschehen, aber auch im Hauskreis oder in besonderen Fällen auch vor der ganzen Gemeinde. Es ist doch auch für die anderen Christen eine Ermutigung, wenn sie von Gottes Wirken erfahren und man gemeinsam Gott die Ehre gibt.

Vor kurzem hatte meine Frau eine heftige Infektion im Mund- und Rachenraum. Auch der Kehlkopf war entzündet. Fast eine Woche lang konnte sie kein Wort sprechen. Was war das für eine Freude, als sie nach 6 Tagen die ersten Worte zu mir sagte! Zwei Dinge sind uns in diesen Tagen aufgefallen: Es ist ja gar nicht selbstverständlich, dass wir miteinander reden können. Es ist ein großes Geschenk Gottes, dass wir mit Worten miteinander kommunizieren können. Zum anderen haben wir Gottes Antwort auf unsere Gebete erlebt. Er hat es geschenkt, dass meine Frau ihre Stimme wiederbekommen hat und wieder gesund geworden ist. Dafür sind wir von Herzen dankbar. Das möchten wir auch vor anderen bekennen!

Wir haben viel Grund zur Dankbarkeit Gott gegenüber. Lasst uns diesen Dank immer wieder Gott sagen und auch vor anderen bekennen. „Ich preise dich, HERR, denn du hast mich aus der Tiefe gezogen.“

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