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Wir wollen mit euch gehen

Ute Cron-Böngeler über Sacharja 8,23

Wir wollen mit euch gehen, denn wir hören, dass Gott mit euch ist.

Sacharja 8,23

Heute hören wir ein Wort des Propheten Sacharja, der nach der babylonischen Gefangenschaft in Jerusalem wirkte. Der Wiederaufbau des verwüsteten Jerusalems und des völlig zerstörten Tempels war trotz mancher Unterstützung durch die Perser mit viel Mühe und Entbehrungen verbunden. So wurde das Volk müde und mutlos und die Arbeiten am Tempel kamen wieder zum Erliegen. In dieser Situation trat Sacharja auf, ein Oberhaupt einer Priesterfamilie, die mit der zweiten Rückkehrerwelle aus Babylon gekommen war.

Sacharjas Botschaft ist eine Botschaft des Trostes, der Hoffnung und der Heiligung. Er ruft sein Volk auf, sich seinem Gott zuzuwenden, sich den Blick für seine Zukunftspläne öffnen zu lassen und danach zu leben. Dabei geht Sacharjas Sicht, wie in vielen anderen alttestamentlichen Prophetien, weit über die aktuelle Situation seines Volkes hinaus:

„Seid nicht mutlos! Erhebt euch! Macht weiter! Baut weiter an Jerusalem und an seinem Tempel! Denn es gibt Hoffnung und Zukunft! Gott hat Großes vor!“ Sacharja weissagt den Juden, dass Gott in ihre Mitte zurückkehren und ihnen Heil bringen wird. Ja, er sieht sie am Ende der Zeiten im Zentrum der Weltgeschichte.

Im Neuen Testament erkennen wir dieses von Sacharja verkündete Heil in Jesus Christus. Er, der Sohn Gottes, kam in die Welt, um die Menschen durch seinen Kreuzestod von ihren Sünden zu erlösen und ihnen durch seine Auferstehung ewiges Leben zu schenken. Dabei kam Gott in seinem Sohn, der auch Immanuel, „Gott mit uns", genannt wird, zu seinem auserwählten Volk, und erst als sie ihn ablehnten und töteten, breitete sich die Botschaft des Heils durch die Apostel und die ersten Gemeinden unter den Heiden aus. So erfüllte sich, was Gott schon Abraham, dem Stammvater der Juden, zugesagt hatte: „Durch dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden“ (1. Mose 22,18).

Aber auch wenn die Juden Jesus ablehnten, ist ihre Geschichte als Gottesvolk nicht zu Ende. Nicht nur Sacharja und andere Propheten des Alten Testaments, sondern auch das Neue Testament beschreibt, dass ein Rest des jüdischen Volkes bleiben und bis ans Ende der Zeit eine Rolle in der Weltgeschichte spielen wird. So benutzt Paulus im 11. Kapitel des Römerbriefes das Bild eines Ölbaumes, um zu verdeutlichen, dass Israel nach Gottes Plan Wurzel und Stamm des gesamten Gottesvolkes bildet, auf den die neutestamentlichen Gemeinden aus den Heiden als Zweige aufgepfropft sind. Es entsteht eine wechselseitige Symbiose:
Einerseits ziehen die Heiden ihren Glauben aus dem jüdischen Glauben, denn das Heil der Welt kam in Christus aus den Juden, andererseits wird Israel wiederum durch die christliche Gemeinde seinen Messias in Christus erkennen (Römer 11,11).

Sacharjas Schau zeigt das Heil, dass den Juden angeboten wurde, von dort an die Heiden ging und an den Ursprung zurückkehrt. Sein Wort ist Ermutigung für ein zerschlagenes Volk, dass es Hoffnung und Zukunft hat. Es lohnt sich, aufzustehen und weiterzumachen, weiter an Gottes Stadt und Tempel zu bauen. Daran werden die Völker erkennen, dass Gott mit ihnen ist, und sie werden angesteckt und sagen: „Wir wollen mit euch gehen, denn wir hören, dass Gott mit euch ist.“

Wie ist das mit uns heute? Verstehen wir uns als Teil des gesamten Ölbaums oder meinen wir, wir könnten die alten Wurzeln kappen? Nehmen wir die Ermutigung aus dem alttestamentlichen Wort Gottes an, auch als kleiner Rest in einer zunehmend säkularisierten Welt weiter an Gottes Reich zu bauen, damit Gott in der Welt erkennbar bleibt? Es gilt, einen ansteckenden Glauben zu praktizieren, über den Menschen sagen:

„Wir wollen mit euch gehen, denn wir hören, dass Gott mit euch ist“.

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