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Jeremia 29,13–14

Gedanken zur Tageslosung

Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR.

Jeremia 29,13–14

Was war das für eine Erleichterung! Endlich war der Schlüssel wieder gefunden. Ich hatte alle Taschen, Rucksäcke, Jackentaschen, Hosentaschen, Jackettaschen durchsucht – nichts! Ich hatte die Kinder verdächtigt, überlegt, ob ich ihn jemandem ausgeliehen und nicht wiederbekommen hätte, schaute also im Briefkasten nach; vielleicht war er ja eingeworfen worden. Frustrierend! Und dann ziehe ich die Schublade auf und er liegt genau da, wo er hingehört: Im Schlüsselfach in der Schublade!

Ich hatte verzweifelt gesucht. Und der Adrenalinspiegel in meinem Blut war in dieser Zeit ziemlich angestiegen. Entsprechend groß war die Erleichterung, als die Schlüssel endlich gefunden waren. In der Bibel ist oft vom Suchen und vom Finden die Rede. Es werden Dinge und Menschen gesucht.  Es wird nach Nahrung gesucht, um nicht zu verhungern. Es wird nach Gerechtigkeit gesucht, manchmal auch nach Rache. Die Bibel beschreibt vor allem die Suche Gottes nach uns Menschen. Aber sie beschreibt auch, was es bedeutet, Gott zu suchen. Der Prophet Jeremia hatte von Gott den Auftrag, es so zu formulieren:

Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR. (Jeremia 29,13-14)

Nun ist die Suche nach Gott etwas anderes als die Suche nach einem verlorenen Schlüssel, aber da bestehen auch Ähnlichkeiten. Wen suchen Menschen, wenn sie Gott suchen?. Wer ist Gott? Was  wird in der Bibel über ihn gesagt?  Gott ist der Schöpfer und Erhalter dieser Welt und des gesamten Universums.  Gott wird als vollkommen beschrieben; vollkommen heilig, vollkommen gerecht, vollkommen auch in seiner Liebe. Was tun wir da also eigentlich, wenn wir nach Gott suchen? Wir begeben uns auf einen gefährlichen Weg. Kann das gut gehen, wenn wir Gott suchen? Wir sind so anders als er. Wir sind so voller Selbstsucht, voller Gier, Neid und Hass und vergöttern uns im Prinzip nur selber. Das heißt, wenn wir Gott suchen, weil wir meinen, Christsein würde ganz gut zu uns passen, dann haben wir ein ernsthaftes Problem. Denn Gott wird sich niemals darauf einlassen, dass wir ihn in das Puzzle unseres persönlichen Lebensentwurfs einbauen und dann noch denken, Gott könne ja dankbar sein, dass ich mich für ihn interessiere.

Nein, zur Suche nach Gott gehört eine große Portion Verzweiflung dazu. So wie bei meinem Schlüssel auch. Wenn ich nicht weiß und merke, dass ich die Beziehung zu Gott brauche, dann brauche ich ihn gar nicht erst zu suchen. Wenn ich nicht weiß, dass mein Leben ohne ihn völlig sinn- und wertlos ist, brauche ich ihn nicht zu suchen. Es ist total spannend! Da stehe ich, ein verlorener Sünder, ein ungerechter, beschmutzter Mensch, den Gott nur verdammen kann vor Gott und suche ihn, strecke mich nach ihm aus im Gebet, werde still vor ihm, ziehe mich zurück, um mit ihm und seinem Wort allein zu sein, und habe die Sehnsucht, die Bitte in meinem Herzen: Zeige dich mir, Herr, sprich zu mir, lass mich dich finden, koste es, was es wolle! So sieht die Suche nach Gott aus. Und darauf liegt Verheißung! Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR.

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