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Gedanken zur Tageslosung

Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Höret, so werdet ihr leben!

Jesaja 55,3

Meist sind es die besonderen Erlebnisse und Ereignisse, die sich fest und tief einprägen Manchmal sind es aber auch kleine und unscheinbare Alltagserlebnisse, die sich ebenso fest und tief einprägen. Ich besuchte vor vielen Jahren eine Familie. Ich unterhielt mich mit den Eltern. Ihre 5-jährige Tochter spielte etwas abseits im Zimmer. -  Plötzlich stand sie auf, ging zu ihrer Mutter und fragte ganz unvermittelt: „Mami, kannst du mir mal dein Ohr leihen?“ – Ich war erstaunt, das aus dem Mund eines 5-jährigen Kindes zu hören.

 „Mami, kannst du mir mal dein Ohr leihen?“ – Hinter dieser Frage verbarg sich im Grunde die Bitte: „Mami, nimm dir doch jetzt einmal Zeit für mich. Sei ganz für mich da

Daran erinnerte ich mich, als ich  den Vers aus dem Jesajabuch las:

„Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Höret, so werdet ihr leben!“

 Worte,  die der Prophet im Auftrag Gottes zu Menschen spricht, die in einer schwierigen Zeit leben. Menschen, deren Lebenssituation nicht schön ist, die verzweifelt sind. Sie müssen in der Fremde leben. Das Zuhause hat man ihnen genommen. Sie sind verschleppt,  worden. Werden sie jemals ihre Heimat wiedersehen? Gibt es Hoffnung für sie, dass sich ihre Lage grundlegend  ändert und zwar zum Guten? 

„Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Höret, so werdet ihr leben!“

Gott bittet um Gehör. Er lädt ein, ihm das Ohr zu leihen, auf das zu hören, was er sagen möchte. Damals wie heute. –  Einige wenden ein: „Was können Worte schon ändern?“ Wer so fragt, dem spüre  ich es meist ab, dass er den Worten nichts zutraut. Vielleicht steckt ja dahinter die Erfahrung, dass man Enttäuschungen erlebt hat. Worte, auf die kein Verlass war und die scheinbar wirklich nichts verändert haben. Ist das bei Gott anders? Haben seine Worte eine andere Qualität? - Ja, das haben sie.

. (Zu keiner Zeit ist der Einzelne so mit Informationen überschüttet worden, wie in der Gegenwart. Dabei geht es keineswegs nur um die Weitergabe von „sachlichen Informationen“.  Es geht auch oft genug darum, dass wir gelenkt und beeinflusst werden, dass wir manipuliert werden.) (cut, wenn zu lang)  Was wir hören, das prägt uns. Bewusst oder unbewusst. 

Geradezu leidenschaftlich und dringend appelliert nun der Prophet im Auftrag Gottes: „Kommt doch her zu mir, leiht mir euer Ohr, ich habe euch Wichtiges zu sagen!“

Gott verbindet seine Einladung mit einem Versprechen: „Hört, so werdet ihr leben“. Da stellt sich die Frage: wie passt das zusammen – hören, um zu leben? – Braucht es zum Leben nicht etwas ganz Anderes? Essen und Trinken, Kleidung, ein Zuhause, einen Beruf, eine intakte Familie, Freunde, Geld, Beziehungen, Gesundheit…?

In einem Psalm (119,162) heißt es: „ich freue mich über dein Wort, wie einer, der große Beute macht.“ Das wünsche ich mir und ihnen, dass auch wir Gottes Wort als großes, kostbares Geschenk und Gewinn erfahren. Gottes Wort, wie es uns in der Bibel begegnet. Darin macht sich Gott offenbar. Er gibt sich damit zu erkennen. Er schweigt nicht. Gottes Wort stärkt und festigt den Glauben an ihn. Es macht zuversichtlich und gibt Hoffnung. Gottes Wort zeigt, was gut und hilfreich ist für das Leben, wie das Miteinanderleben gelingen kann. Gottes Wort hilft, den Alltag zu gestalten. Darum ist es mir wichtig.  - Das Größte aber: Gottes Wort zeigt mir, dass ich von Gott geliebt und angenommen bin. – Darum ist es gut und macht es Sinn, dass ich ihm mein Ohr leihe, dass ich auf ihn höre. Wem leihen Sie Ihr Ohr? Heute und morgen?  

Denen, die uns ausnutzen, die uns verführen wollen, die uns etwas vormachen und betrügen?

Ich lade Sie ein: leihen Sie Gott Ihr Ohr und hören Sie auf ihn? Er zwingt Sie nicht zum Hören und er will Sie nicht ausnutzen, sondern beschenken – mit einem sinnvollen und erfüllten Leben. Er meint es gut mit uns. Seine Worte sind keine leeren Versprechen, sondern Lebensworte. Worte, die uns helfen zu leben. Darum brauchen wir seine Worte – wie die tägliche Nahrung.

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