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/ Wort zum Tag

Gedanken zur Tageslosung

Bei dem HERRN findet man Hilfe. Dein Segen komme über dein Volk!

Psalm 3,9

„Bei dem Herrn findet man Hilfe. Dein Segen komme über dein Volk!“ Dies biblische Motto  steht am Ende von Psalm 3. Klingt nicht aufregend. Ist es aber, weil es ums Streiten geht.

In manchen Familien sind lautstarke Auseinandersetzungen an der Tagesordnung. Verbal, seltener auch handgreiflich.

Einer fühlt sich nicht verstanden, übervorteilt, kontrolliert, abgelehnt, nicht  respektiert, nicht genug geliebt, zur Seite gedrängt, zu schlecht beurteilt, gemobbt. Wut darüber entsteht und bricht sich Bahn. Ein Wort gibt das andere. Vorwürfe fliegen durch den Raum. Häufig beginnen Sie mit „Nie machst du…“ oder „immer sagst du…“! Es wird lauter. Keiner will nachgeben, den Streit verlieren. Meistens ist irgendwann die Luft raus, sind die Streiter mit der Energie am Ende. Irgendwie ist die miese Stimmung verraucht. Manchmal löst sich der Anlass wie von selbst. Manchmal gibt es einen Kompromiss, manchmal lebt man auch mit ungeklärten Differenzen ganz gut weiter. Manchmal bittet man sich sogar gegenseitig um Verzeihung und erlebt, wie gut das tut.

Viele Menschen jedoch sind sogenannte Streitvermeider. Sie kennen dieselben Gefühle. Sie ärgern sich. Aber sie gehen nicht in die Auseinandersetzung. Sie ärgern vielmehr sich selbst, indem sie die Auseinandersetzung nach innen holen. Da fragt die Frau nicht ihren Mann, vielmehr fragt sie sich: „Warum ist er so gemein? Würde er mich lieben, würde er mich auch mehr beachten.“  „Und er fragt nicht sie, sondern sich: „Warum respektiert sie nicht meine Wünsche? Was ist los zwischen uns?“  Ein Angestellter fragt nicht den Chef oder die Kollegen; sondern sich: „Warum lehnen die mich ab, wie kommen sie dazu, mir was zu unterstellen? Warum werde ich gemieden? Was die wohl über mich reden? Warum werden andere vorgezogen? Ich fühle mich gemobbt!“

Manchmal blitzt die Idee auf: Ich habe Angst vor Streit, vor der Auseinandersetzung. Angst, dass dann was Schlimmes passiert oder alles noch viel schlimmer wird. In der Tat. Wenn wir als Kinder in Streit gerieten, kamen die Eltern dazwischen.  Suchten wir mit ihnen die Auseinandersetzung, wurde es nur schlimmer. Eine Auseinandersetzung hatte immer schlechte Konsequenzen. Schade.

Also bin ich Streitvermeider.  D.h., das was ich im Gespräch klären müsste, führt dazu, dass ich endlose Gespräche mit meinen Widersachern in mir selbst führe. Das bessert nichts, kann aber durchaus die eine oder andere schlaflose Nachtstunde kosten.

Supervision, Moderation, Mediation, viele Arten von Beziehungsberatung sind hilfreich, um da herauszufinden.

„Herr, ich habe viele Widersacher, ich habe Konkurrenten.“ So beginnt vor 3000 Jahren David sein Gebet in Psalm 3.

David kannte Streit mit Worten und Handgreiflichkeiten  aus seiner Herkunftsfamilie und aus seiner eigenen. Er kannte Auseinandersetzungen mit Kollegen, er kannte Widersacher auf seinem Karriereweg, er wusste von Missgunst  und Anschlägen auf sein Königsleben. Und er war kein Streitvermeider. Er machte sich mit Worten und Handgreiflichkeiten dreckig und schuldig. Aber in einem war er sich sicher:

„Doch Du, Herr, umgibst mich wie mit einer Schutzmauer!“

David weiß, dass nicht alle ihn so lieben, wie er gern geliebt würde!

Aber er weiß sich in Gott geborgen.

„Ich legte mich nieder und schlief ein“, so bekennt er, weil der Herr mich stützt!“

David, Sie und ich sind es Gott wert, dass ER uns stützt. Wie eine Schutzmauer , die nur durchlässt, was Gottes Liebe zulässt.

Ansonsten will Gott uns stark machen, dass wir in den notwendigen Auseinandersetzungen unseres Lebens bestehen können, ohne ihn und uns zu verleugnen.

„Bei dem Herrn findet man Hilfe. Dein Segen komme über dein Volk!“ – betet David am Ende – und meint damit gewiss auch Ihre Auseinandersetzung heute.

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