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/ Wort zum Tag

Jesaja 2,2.4

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Zur letzten Zeit wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen."

Jesaja 2,2.4

Der russische Kinderbuchautor Marschak (1887-1964) liebte es, Kindern bei ihren Spielen zuzusehen. Einmal, als solche Spiele wild und grob wurden, mischte er sich ein und fragte die Kinder: "Was spielt ihr da eigentlich?" Nicht weiter überraschend lautete die Antwort: "Wir spielen Krieg". Darauf gab Marschak zu bedenken: "Wie kann man nur Krieg spielen! Ihr wisst doch sicher, wie schlimm Krieg ist. Ihr solltet lieber Frieden spielen!" Die Kinder waren begeistert von dieser Idee. Sie begannen zu beraten und zu tuscheln, um ein solches Spiel zu erfinden. Doch sie wurden immer ratloser und schwiegen schließlich betroffen. Dann kamen sie zurück zum Schriftsteller und fragten ihn: "Wie spielt man Frieden?"
Die Anekdote ist leider symptomatisch für menschliches Denken. Wieviel Energie und Kraft haben Menschen im Lauf der Geschichte in Vorbereitung und Durchführung von kriegerischen Taten gesteckt. Auch viele technologische Fortschritte sind Kriegen zu verdanken. Selbst wenn vom Frieden gesprochen wird, ist dies oft getragen von der Annahme, dass dieser nur durch Gewalt oder Abschreckung zu sichern sei. Aktuell nehmen wir bestürzt wahr, wie nahe die Kriege auch in Mitteleuropa wieder gekommen sind und wir erschrecken darüber, dass der Kalte Krieg ein Revival zu erleben scheint.
Der in der Friedensbewegung der 80er-Jahre geprägte Satz hat viel Wahres an sich: „Frieden ist erst dann, wenn den Kindern beim Wort ‚Krieg‘ nichts mehr einfällt.“ Aber wird es je soweit kommen? Ist das nicht reine Utopie?
Das Wort zum heutigen Tag kündigt diesen Frieden an. In Jesaja 2, in den Versen 2 und 4 heißt es: „Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des HERRN Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen. Und er wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“ Demnach darf auf Frieden gehofft und darauf hingearbeitet werden. Zu beachten ist allerdings: Diese Friedensvision des Propheten steht ganz klar im Zusammenhang mit der Hinwendung zu Gott. Das wurde wohl schon von vielen, die ‚Schwerter zu Pflugscharen‘ propagierten, übersehen. Frieden braucht als Voraussetzung die Hinwendung zu Gott. Erst wenn die Völker nach Gott fragen, werden sie hellhörig für die Wege des Friedens.
Friedensarbeit wird also immer beides bedeuten: Sich in konkreten Konfliktsituationen für gegenseitige Verständigung bemühen, also Deeskalation fördern einerseits. Und andererseits einladen zum Vertrauen auf den Gott und Vater Jesu Christi. Sich dafür einsetzen, dass sein Wille zum Frieden respektiert und seinen Geboten gefolgt wird. Beides ist ausdrücklich eine Aufgabe von Christen, sowohl in kleinen, persönlichen Zusammenhängen als auch auf dem weiten Feld des gesellschaftlichen und politischen Zusammenlebens. Schließlich sind wir als Nachfolger und Nachfolgerinnen Jesu überzeugt, dass es nichts besseres geben kann, als wenn alle sich von ihm zurechtweisen lassen. Und wir sind motiviert durch die Verheißung, die er uns gegeben hat: Selig sind die Friedfertigen, denn sie sollen Gottes Kinder heißen.“ (Matthäus 5,9)
 

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