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/ Wort zum Tag

Jesaja 30,18a

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Darum harrt der HERR darauf, dass er euch gnädig sei, und er macht sich auf, dass er sich euer erbarme; denn der HERR ist ein Gott des Rechts. Wohl allen, die auf ihn harren!"

Jesaja 30,18a

Mit unserer ältesten Tochter wollte ich mir, während eines Frankreichurlaubs, eine Etappe der Tour de France, dieses berühmten Radrennens, ansehen. Wir planten vorne, direkt am                 
Straßenrand zu stehen. Entsprechend früh mussten wir an der Strecke sein. Dann warteten wir und warteten und warteten. Immer wieder ging der Kopf in die Richtung, aus der die Fahrer kommen mussten. Wenn ein Fahrzeug kam, das irgendwie zur Tour de France gehörte, dachten wir: Jetzt! Sie mussten doch endlich kommen! Wir warteten!
Gott wartet auf die Umkehr seines Volkes. Er harrt aus, heißt es bei Jesaja. Zurzeit des Propheten wandte sich das Volk Juda an Ägypten, um Hilfe. Von den Ägyptern erwarteten sie etwas, aber nicht von Gott, der aber will helfen. Er wartet, dass sie sich ihm zuwenden, damit er ihnen helfen kann. Sehnsuchtsvoller als wir die Radrennfahrer erwarteten wartet Gott auf die Umkehr der Menschen.
Jesus erzählt von Gott als von einem Vater, der unaufhörlich auf die Rückkehr seines Sohnes wartet, damit er ihn wieder aufnehmen kann.
Er schaut nach ihm aus und sehnt sich nach ihm, weil sein Herz nach wie vor für den Sohn schlägt. Deshalb wartet er.
Er wartet, um dem Sohn das Gute zu geben, was er braucht. An anderer Stelle spricht die Bibel von Heil und Rettung.
Nein, es geht nicht darum, dass Menschen zähneknirschend zu ihm gehen und eingestehen, dass er, Gott, Recht hat.
Gott ist kein Rechthaber! Es geht ihm um die Hilfe, die Menschen brauchen.
Gott ist gnädig! Gnade gehört zu ihm, wie das Wasser zum Meer gehört. Er vergibt sich nichts, wenn er Menschen annimmt, ihnen vergibt. Er macht das richtig gerne. Da ist er in seinem Element.
Am stärksten zeigt sich seine Gnade in der Sendung und Hingabe Jesu Christi. ER gibt alles für die Menschen. Davon ausgehend leuchtet die Gnade Gottes bis heute immer wieder auf.
Mir selbst ist seine Gnade zum Beispiel als Jugendlicher begegnet. Nach dem Tod meiner Eltern kam ich in eine Pflegefamilie. Trotz der Härte, als Waise leben zu müssen, waren Menschen da, die mir halfen. Ich sehe es heute so, durch diese Menschen begegnete mir etwas von der Gnade Gottes. Ich erlebte, wie sie sich mir zuwandten, sich um mich kümmerten. Sie mussten das nicht tun, niemand konnte sie zwingen. Gnade ist immer freiwillig, nie gezwungen.
Gott wartet auf Menschen, die zu ihm kommen, damit er ihnen geben kann, was sie brauchen.
Damit ist klar, wie Gott zu den Menschen steht. Er ist ihnen gegenüber nicht neutral. Sein Herz schlägt für sie. Er ist da ganz  einseitig und deshalb wartet er auf sie. Was strahlten unsere Gesichter als endlich die Radrennfahrer auftauchten. Das Warten hatte ein Ende.
Doch weit mehr strahlt der GOTT, wenn Menschen zu ihm kommen – und er strahlt, wie wir Menschen, gerne. Er liebt es gnädig zu sein.
 

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