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/ Wort zum Tag

Johannes 10,27–28

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Jesus sprach: Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben."

Johannes 10,27–28

Der Hirte kennt also die Schafe, weil sie ihm gehören. Der gute Hirte besitzt die Schafe nicht wie irgendeinen Gegenstand, den man gebraucht und verbraucht. Nein, sie gehören ihm. Das bedeutet eine innere Zugehörigkeit, die viel tiefer reicht als der Besitz von Sachen.

Die Schafe, mit denen ja Jesus von Gott geschaffene Personen meint, gehören dem Hirten nicht wie Gegenstände. So sieht sie der Dieb, sagt Jesus. Das ist der entscheidende Unterschied zwischen dem Eigentümer, dem wirklichen Hirten und dem Dieb. Für die Diebe, das heißt für Ideologen und Diktatoren zum Beispiel sind die Menschen nur eine Sache, die sie besitzen. Für den wirklichen Hirten aber sind sie frei. Dieser Hirte erweist sich als ihr Eigentümer eben dadurch, dass er sie kennt und liebt.

Deshalb haben es Schafe gut. Schafe sind im Grunde genommen besser dran als andere Tiere, denn sie haben einen Hirten, der für sie sorgt. Das war auch schon vor 2000 Jahren im Nahen Osten so. Oft mussten die Tiere durch Bergland geführt werden. Dann sahen sie manchmal ihren Hirten nicht mehr. Aber sie konnten hören, wie er mit seinem Stab immer wieder auf den Felsboden schlug. Das hat Cornelius Friedrich Adolf Krummacher u.a. auf die Liedstrophe gebracht: „Stern, auf den ich schaue, Fels, auf dem ich steh, Führer, dem ich traue, Stab, an dem ich geh. Brot, von dem ich lebe, Quell, an dem ich ruh, Ziel, das ich erstrebe, alles, Herr, bist du.“ (Evangelisches Gesangbuch, Nr. 407)
Wie sagte Krummacher: „Führer, dem ich traue, Stab, an dem ich geh“.

Das Klopfzeichen des Hirten gab den Tieren Sicherheit. Sie wussten dann: Der Weg ist richtig. Der Hirte ist noch da. Er geht uns voran.

Das gilt im übertragenen Sinn auch für alle Nachfolger von Jesus. Er geht uns voran. „Er“, so heißt es in Psalm 23, „weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele“ (Psalm 23, 2-3). Der gute Hirte kennt eben seine Schafe und ruft sie beim Namen. Sie hören seine Stimme und sie folgen ihm. Sie kennen ja ihren Hirten. Sie wissen schon, dass ihnen von ihm nur Gutes kommt. Sie gehören zu ihm. Wo er ist, wollen sie auch sein. Der gute Hirte ist für die Seinen da. Und er ist so für die Seinen da, sagt Jesus, dass er sein Leben für sie einsetzt, für ihre Schuld am Kreuz stirbt. Dadurch bekommen sie, seine Nachfolgerinnen und Nachfolger, das ewige Leben.

Der Theologe Helmut Thielicke beendet seine Autobiographie mit den Worten: „Das Land, in das wir gerufen werden, ist eine terra incognita, ein unbekanntes, ja ein unvorstellbares Land. Nur eine Stimme gibt es, die wir wieder-erkennen werden, weil sie uns hier schon vertraut war: die Stimme des guten Hirten.“

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