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/ Wort zum Tag

Lukas 2,30–32

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Simeon sprach: Meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor den Augen aller Völker bereitet hast, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel."

Lukas 2,30–32

Woran erkennt man einen Retter oder einen Befreier? Wenn wir in die Geschichte schauen, dann hat es dieser Welt ja scheinbar nicht an Rettern und Befreiern gefehlt. - Wie viele Befreiungskriege gab es schon. Wie viele haben sich schon als Befreier ausrufen lassen? Auch ein Adolf Hitler wollte die Welt befreien von dem, was er für unwert hielt. Auch ein Josef Stalin und ein Mao Tse Tung ließen sich als Befreier feiern. - Nur sahen das nicht immer alle so.
Viele Befreier waren nur in ihren eigenen Augen die großen Befreier und wurden nur von denen gefeiert, die sich einen Vorteil davon versprachen.
Und dann wurden die Geschichtsbücher umgeschrieben und die Befreier bekamen andere Titel - weniger wohlklingende. In der DDR mussten wir jahrelang die Rote Armee als Befreier feiern. Und dann war ich froh, als wir frei waren von den Befreiern. - Woran erkennt man einen Befreier, einen Retter?
Der Evangelist Lukas berichtet von einer kurzen Begegnung in den ersten Tagen nach der Geburt Jesu. Maria und Josef - die Eltern Jesu - gingen mit dem kleinen Säugling nach Jerusalem in den Tempel, um ihn vor Gott zu bringen. Zur gleichen Zeit machte sich ein alter Mann auf den Weg zum Tempel, Simeon. Der lebte mit Gott. Der erwartete den Retter, den Gott immer wieder angekündigt hatte. Simeon hatte von Gott die Zusage bekommen: Du wirst nicht sterben, bevor du den Retter gesehen hast.
Und nun bekam er vom Heiligen Geist den Impuls, in den Tempel zu gehen. Und er traf dort auf das junge Ehepaar mit dem Säugling. Er ging auf sie zu, nahm das Kind auf die Arme und lobte es als „das Heil“, als die Rettung für alle Völker. Öffentlich verkündet er: Meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor den Augen aller Völker bereitet hast, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel. - Woran hat Simeon das gesehen? Vor ihm lag ein Säugling. Da war noch keine besondere kämpferische Kraft oder kriegerische Geschicklichkeit zu erkennen. Da konnte man noch nichts von militärischer Strategie oder patriotischer List erahnen. Da gab es weder einen Beraterstab noch finanzkräftige Interessenvertreter. - Da war einfach nur ein kleines Kind von umherziehenden armen Eltern. Was war da zu erkennen? Kein Medienrummel, keine Plakataktion. … Nun gut, die schriftlichen Ankündigungen hatte der himmlische Vater schon in den Jahrhunderten vorher veranlasst. Aber wer konnte das hier erkennen? Wer konnte sie zuordnen? - Es war nur der kleine Säugling zu sehen und dieser alte Mann verkündet: Meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor den Augen aller Völker bereitet hast, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel. – Vor den Augen aller Völker hat Gott diese Rettung vorbereitet. Keine Geheimwaffe, die in irgendeinem Bunker entwickelt wurde. Keine geheimen Pläne oder verschlüsselte Akten.… – Einfach nur ein kleines Kind, öffentlich in den Tempel getragen, ohne Bodyguards oder Abschirmung. Und doch: Simeon erkennt es. Und eine uralte Witwe – Hanna - erkennt es auch. … Und sonst keiner.
Woran erkennt man einen Retter? Zwei Leute kennen die Vorgeschichte des Kindes, das sind die Eltern. Zwei Leute erkennen hier im Tempel das Kind und wissen: Das ist der Retter. Und Hunderte andere Menschen laufen daran vorbei.
Ich stelle diese Frage, weil auch in unserem Land so viele Menschen nicht erkennen, dass Jesus auch ihr Retter sein könnte. Simeon sagt: dies Kind ist ein Licht, das die Heiden erleuchten soll, das den Völkern Gottes Wesen enthüllen soll. Und es passiert ja auch immer wieder, dass Menschen an diesem Kind – oder später an dem erwachsenen Mann am Kreuz – Gott erkennen. Das ist schön. Aber es sind auch immer wieder Hunderte, die daran vorbei laufen. Sie sehen etwas. Sie hören etwas. Aber sie erkennen nicht, welche Bedeutung Jesus Christus für sie hat.
Woran erkennt man einen Retter? - Simeon und Hanna lebten in der Erwartung und im Gespräch mit Gott, darum durften sie den richtigen Retter erkennen. 
 

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