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/ Wort zum Tag

2. Mose 23,20

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, der dich behüte auf dem Wege und dich bringe an den Ort, den ich bestimmt habe."

2. Mose 23,20

Wie ist das eigentlich mit den Engeln? Wer sind sie? Was tun sie? Offensichtlich sind Engel ja sehr beliebt. Sie spielen in den Gedanken vieler Menschen eine große Rolle. Und das schon lange nicht mehr nur in der Advents- und Weihnachtszeit. Oft ist es die Vorstellung eines persönlichen Schutzengels, die im Vordergrund steht. Sie scheint vielerorts Trost und Hoffnung zu vermitteln. Weiter spielen Engel in den Gedanken über das Leben nach dem Tod eine Rolle. In den Tagen, in denen ich dieses Wort zum Tag schreibe, ist eine junge Frau in den Schlagzeilen, die beim Versuch, einen Streit zu schlichten, zwischen die Fronten geraten und dabei selbst zusammengeschlagen worden ist. Sie starb an ihren Verletzungen. In Nachrufen und Erinnerungen über diese Frau heißt es, sie sei ein Engel gewesen, oder sogar: Sie sei jetzt ein Engel geworden. Was ist davon zu halten?
In vielen Aussagen rund um Engel mischen sich offensichtlich biblische Inhalte mit Ideen aus anderen Religionen, man trifft auf esoterisches Gedankengut und persönliche Wunschvorstellungen. Das alles mag mitklingen, wenn wir hören, dass uns im Wort zum heutigen Tag der Beistand eines Engels versprochen wird. In 2. Mose 23,20 heißt es: „Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, der dich behüte auf dem Wege und dich bringe an den Ort, den ich bestimmt habe.“ Das ist zunächst außerordentlich erfreulich. Wer nähme für seine Aufgaben und Pflichten nicht gerne himmlischen Beistand in Anspruch? Genau dies ist uns versprochen. Das ist schlicht und einfach toll und gibt viel Rückenwind für den Tag, der vor uns liegt.
Doch wer ist dieser vorausgehende Engel? Was ist seine Funktion? In der Bibel kommen Engel ja immer wieder vor. Oft sind sie Botschafter, die eine Nachricht oder eine Weisung Gottes überbringen. So erfährt Gideon seine Berufung zum Richter durch den Engel des Herrn. Und natürlich erinnern wir uns an Maria, die durch einen Engel auf Jesu Geburt vorbereitet wurde. Engel werden in der Bibel aber auch selber aktiv, zum Beispiel jener, der in der Apostelgeschichte Petrus aus dem Gefängnis in die Freiheit geführt hat. Und es gibt sogar Menschen, die als Engel bezeichnet werden: Das gilt für Johannes den Täufer (Mt 11,10), aber auch für die Jünger, die Jesus vorausgehen um ein Nachtlager in einem samaritanischen Dorf zu organisieren (Lk 9,52). Diese zuletzt genannten Beispiele zeigen die Wortbedeutung von „Engel“ wohl am deutlichsten. Sie machen klar: Engel sind Boten, Beauftragte Gottes. Sie selbst sind gar nicht so wichtig und verdienen jedenfalls keine besondere Beachtung oder Verehrung. Sie führen aus, was Gott ihnen aufgetragen hat. Sie tun, was er will.
Vermutlich gab es in den christlichen Gemeinden die Tendenz, Engeln zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Deshalb wird zum Beispiel in Hebräer 1,14 kritisch gefragt: Sind sie nicht allesamt dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen?
Das Wort zum heutigen Tag verspricht uns also Folgendes: Gott selbst begleitet und behütet dich auf deinem Weg. Er bringt dich dahin, wo du ankommen sollst. – Dass ein Engel dies im Namen und Auftrag Gottes für uns realisiert, mag das Versprechen für uns noch etwas leichter fassbar machen. Jedenfalls dürfen wir diesen Tag, was immer er uns auch bringen mag, getrost anpacken in der fröhlichen Zuversicht: Gott ist bei mir. Er begleitet und behütet mich.
 

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