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/ Wort zum Tag

Matthäus 8,8

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Der Hauptmann sprach zu Jesus: Sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund."

Matthäus 8,8

„Früher war es leichter zu glauben, denn da haben die Leute die Wunder von Jesus ja direkt miterlebt.“ Diese Äußerung habe ich schon häufiger gehört.  Stimmt das? Wird uns Glauben erleichtert, wenn wir durch handfeste Beweise demonstriert bekommen, zu welchen spektakulären Dingen Gott fähig ist? Können wir eher glauben, wenn wir auch sehen? Ich gebe zu, als Jugendliche habe ich mir tatsächlich oft ein kräftiges Wunder gewünscht, damit meine Freunde doch endlich auch an Jesus glauben.

Andererseits, wenn ich von meinem Mann verlange, er solle mir seine Liebe durch eine besondere Tat beweisen, dann ist doch schon der Wurm drin. Dann ist das Vertrauen krank, erschüttert. Wenn ich einen Beweis fordere, zeigt das mein Misstrauen.

Nun mögen Sie inzwischen denken: Was erzählt sie denn da? Die heutige Geschichte sagt doch genau das Gegenteil. Da geht es ja genau darum, dass einer ein Wunder von Jesus verlangt: Ein römischer Hauptmann hat einen schwerkranken Mitarbeiter. Nun kommt er zu Jesus und bittet ihn: „Sprich nur ein Wort, dann wird mein Knecht gesund.“ Der fordert doch genau ein Wunder von Jesus. - Oder?

Der Mann ist ein hoher Staatsbeamter. Sein kranker Mitarbeiter scheint ihm sehr am Herzen zu liegen. Er sucht Hilfe für ihn. Not lehrt beten, heißt es ja, und wer hat das angesichts eines kranken Angehörigen oder Freundes nicht schon praktiziert, zum ersten Mal gebetet oder auch mehr gebetet als sonst. Der Beamte geht zu Jesus, traut ihm zu, dass er seinem Angestellten helfen kann. Er hofft auf Jesus. Und er hat bisher keineswegs schon etwas gesehen oder mit Jesus erlebt. Er kennt ihn nur vom Hörensagen.

Nun, Jesus bietet ihm an, gleich mitzukommen, doch da sagt der Beamte: „Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach kommst, aber sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund.“ Er vergleicht das mit seinem Job: „Wenn ich meinen Angestellten sage: Tu dies oder das, dann befolgen sie meine Anweisung“, sagt er. Also, will er damit sagen: Wenn du, Jesus, den himmlischen Mächten gebietest, werden sie ja wohl auch tun, was du forderst.

Beeindruckend, oder? Ich wünsche mir so oft etwas zu sehen, zu spüren. Dieser Beamte dagegen sagt: Ein Wort von dir, Jesus, reicht. Selbst Jesus ist baff angesichts dieses uneingeschränkten Vertrauens. Er sagt: Solchen Glauben habe ich in Israel bei keinem gefunden.
Und dann wendet er sich an den Mann und sagt zu ihm: „Gehe hin, dir geschehe, wie du geglaubt hast.“ Und tatsächlich, der Mitarbeiter wurde in just diesem Moment gesund.

Erst das Vertrauen, dann das Wunder. Glaube aufgrund von Wundern, das ist immer eine fragwürdige Sache. Das trägt nicht. Vielmehr gilt: Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat das Leben.

Noch mal zu unseren zwischenmenschlichen Beziehungen. Das Schönste, was einer zum anderen sagen kann, ist doch: Mit dir wag ich’s gerne, weil ich dir ganz und gar vertraue. Ich brauche keine Beweise und keine Probezeit. Keine Tests und keine Bewährungsfrist. Ich will zu dir gehören, was auch kommen mag.
Solch eine vertrauensvolle Beziehung möchte Jesus zu Ihnen haben. Vielleicht erleben Sie hin und wieder auch wunderbare Dinge mit ihm, wie dieser römische Beamte. Aber das muss nicht sein. Es gibt auch ein Gottvertrauen, das gerade in Leid und Anfechtung stark geworden ist. Dass vielleicht auch an Gott festgehalten hätte, wenn der Mitarbeiter gestorben wäre. Hier wird er gerettet. Aber auch dieser Mann wird eines Tages alt werden und sterben.

Jesus will ein Vertrauen in uns wecken, das ewiges Leben begründet. Er sagt: „Wer an mich glaubt, wird leben, ob er gleich stirbt.“

Der bekannte russische Schriftsteller Dostojewski hat mal gesagt:
„Beim Realisten kommt nicht der Glaube aus dem Wunder, sondern das Wunder aus dem Glauben“.

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