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/ Wort zum Tag

Lukas 1,68+75

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk und hat uns aufgerichtet eine Macht des Heils im Hause seines Dieners David - wie er vorzeiten geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten -, dass er uns errettete von unsern Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen, und Barmherzigkeit erzeigte unsern Vätern und gedächte an seinen heiligen Bund und an den Eid, den er geschworen hat unserm Vater Abraham, uns zu geben, dass wir, erlöst aus der Hand unsrer Feinde, 75 ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen."

Lukas 1,68+75

Dem Priester Zacharias war in seinem hohen Alter noch ein Sohn versprochen. Doch der Priester hatte das mit dem Kind nicht glauben wollen, denn seine Frau, die Elisabeth, war alt. Und so war der Zacharias dafür mit Stummheit geschlagen worden bis auf diesen Tag, da nun das Kind seinen Namen erhielt. Jetzt hat er seine Sprache zurückerhalten. Daraufhin sagt er unter anderem: „Gott hat besucht und erlöst sein Volk, dass wir ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen“ (Lukas 1,68+75). Zacharias sagt überraschend kein Wort von sich selbst. Das alles ist nicht so wichtig in dieser Stunde. Und er gibt auch auf die Frage nach der Zukunft des Kindes eine recht unerwartete Antwort. Sie würden vielleicht erwarten, dass er als Vater so seine Pläne hat für das Kind. Und dass er jetzt die zum Besten gibt.  Wir hätten das eventuell getan. Er hätte das vielleicht auch getan. Aber da war ihm etwas dazwischengekommen, nämlich Gottes Heiliger Geist. Wo Gottes Heiliger Geist unseren Plänen dazwischenkommt, wird es manchmal verwunderlich. So sagt der Zacharias nichts alltägliches. Er spricht einen Lobgesang.

Gilt das Persönliche dann nicht mehr? Doch. Es gilt wohl noch. Aber er sagt, „…dass wir ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang.“ Dass wir ihm dienen, dazu sind wir Christen da.  Sonst ginge es auch sehr gut ohne uns. Ohne Gottesdienst aber geht es nicht. Weiter heißt es: „…ihm dienten unser Leben lang.“ Wie lang ist das denn, das Leben? 52 mal Sonntag ist noch kein ganzes Jahr. Gott ruft Menschen in seinen Dienst. Und die, die sich haben rufen lassen, müssen wissen: Wir sind dazu da, dass wir „… ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang“. Das ist unsere Aufgabe und uns höchstes Glück, ohne Furcht Gottesdienst in Wort und Tat zu halten. – Nicht nur sonntags, sondern immer.

Ohne Furcht Gottesdienst halten? Das ist doch selbstverständlich, denken Sie jetzt vielleicht. Wir sind doch nicht in den Händen von Feinden, die uns hindern, Gottesdienst zu halten. Wir können jederzeit ungehindert zum Gottesdienst gehen. Wir können – und wir können doch nicht. Etwas hindert uns manchmal. Nur – was ist das? Machen wir uns nichts vor. Wir haben auch unsere Feinde. Unsere Feinde heute sind vielleicht sogar noch schlimmer als es die Römer damals für die Juden waren. Unsere Feinde sind nämlich nicht so leicht zu erkennen. Doch sie sind sehr mächtig. Sie lassen uns zum Beispiel nicht zum Gottesdienst. Sie lassen uns auch nicht zum Beten und Bibellesen kommen. Und auch nicht zur Nächstenliebe. Oder ist das auch kein Gottesdienst? Gelegentlich sagen wir: Ich habe keine Zeit, keine Kraft, kein Geld. Aber das stimmt natürlich nicht immer. Das wissen wir auch genau. Habe ich Wichtigeres zu tun? Wir Deutschen sind – ich sage es mal so allgemein – fleißige Leute. Aber wenn es um Gottes Sache geht, sind wir häufig träge. Wir handeln sonst so zielbewusst. Aber wenn Gott uns anredet, sind wir vielfach zerstreut. Ich behaupte jetzt gar nicht, dass wir das schön finden. Ich habe es noch nie schön gefunden, wenn mein Reden von Gott nicht mit meinem Leben übereinstimmte. Und doch schaffen wir alle es hin und wieder nicht,  diesen Zustand zu ändern. Wir kommen folglich nicht um das Wort herum, das die Gemeinde Jesu an dieser Stelle seit eh und je gebraucht. Auch wenn es einigen nicht gefällt, weil sie denken, dieses Wort gehöre in den christlichen Antiquitätenladen, über den man schmunzelt, wenn man all die religiösen Sachen sieht, mit denen man früher tatsächlich einmal tagein, tagaus gelebt hat. Auch Zacharias meint dieses Wort. Es heißt Sünde. Unser Feind ist auch heute noch trotz neuer philosophischer Erkenntnisse und psychologischer Befreiungsversuche unsere Sünde. Die Sünde trennt uns von Gott. Um das zu verhindern, brauchen wir eben auch den Gottesdienst. Manchmal erahnen wir es, dass es unser höchstes Glück wäre, immer ganz mit Gott zu leben.  Deshalb ist es so wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen: Gott hat mich besucht und erlöst. Erlöst durch das Kommen Jesu Christi auf diese Erde. Durch seinen Tot am Kreuz von Golgatha für meine Schuld. Dadurch wird es möglich, dass ich ihm diene ohne Furcht mein Leben lang.

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