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/ Wort zum Tag

Jeremia 3,23

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Wahrlich, es ist ja nichts als Betrug mit den Hügeln und mit dem Lärm auf den Bergen. Wahrlich, es hat Israel keine andere Hilfe als am HERRN, unserm Gott."

Jeremia 3,23

Liebe Hörer, ob auch Ihre Gedanken immer wieder einmal zurückschweifen in die Tage Ihrer Kindheit? Den letzten Weltkrieg habe ich als Kind erlebt. Auch an die Jahre davor kann ich mich erinnern. Eines der Bilder: Mein Vater kommt von der Arbeit. Er erzählt: „Jetzt bringen sie die Juden weg. Zwischen den Eltern gab es ein längeres Gespräch. Ein Satz meiner Mutter prägte sich mir ein: „Die weißen Juden waren oft viel schlimmer!” Sie kam aus einem kleinen Dorf nahe der polnischen Grenze. Erfahrungen mit Viehhändlern ließen sie so sprechen. Später erzählte der Vater „Die Synagoge brennt!” Zusammen mit einem Schulkameraden beschloss ich, zu sehen, was da brennt. Wir fanden auch einen Platz auf dem Feuerwehren standen und löschten und waren enttäuscht. Denn wir sahen nur Rauch, kein loderndes Feuer. Andere Häuser wurden bespritzt aber nicht die Synagoge. Warum? Auch vieles andere konnten wir damals nicht versehen mit unseren sieben Jahren. Warum waren die Schaufensterscheiben der Geschäfte rund um den Platz eingeschlagen und schlimm mit Kot beschmiert? Klar: dass mussten Erwachsene gewesen sein.

Diese und andere Gedanken kamen in mir hoch, als ich jetzt im alttestamentlichen Buch des Propheten Jeremia las: „Wahrlich‚ es hat Israel keine andere Hilfe als am Herrn, unserm Gott.” (Jer. Kap. 3 Vers 23) Nicht nur im Dritten Reich gab es für die Juden Leidens- und Verfolgungszeiten, wo alles aussichtslos, keine Hilfe und Rettung mehr zu geben schien. Auch unseren Gott wähnen wir manchmal weit entfernt, nicht mehr zu existierend. Trotzdem wagt es Jeremia zu behaupten, dass es letztlich keine andere Hilfe für Israel und für uns als Menschen gibt. Das gilt ausschließlich! Darf uns allerdings weder leichtsinnig noch überheblich werden lassen. Darum schließen viele von uns Versicherungen ab. Es gilt nicht in jedem Falle: „Hilf dir selbst, so hilft dir Gott!“ Jeremia hat recht: “letztlich haben wir keine andere Hilfe als bei dem Gott, der in Jesus Christus Mensch wurde. Keiner und Keine von uns weiß, was unsere und anderer Menschen Kräfte überfordern kann und  uns verzweifeln lassen wird? Werde ich es bewältigen, wenn ich wie jene über neunzigjährige Diakonisse jahrelang mit angezogenen Knien im Bett hocken muss und total abhängig bin von anderen Menschen? Ich kann es mir nicht vorstellen und wünsche mir einen anderen Lebensabschluss. So bin ich dankbar, dass wir mit den Worten eines alten Liedes vertrauensvoll singen und beten dürfen: „Einst in meiner letzten Not, lass mich nicht versinken, muss ich von dem bittern Tod Well um Welle trinken! Reiche mir dann liebentbrannt, Herr, Herr deine Gnaden Hand.“

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