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/ Wort zum Tag

Johannes 10,12.14

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Der Lohnarbeiter, der nicht Hirt ist, dem die Schafe nicht gehören, der sieht den Wolf kommen und lässt die Schafe im Stich und flieht, und der Wolf reißt und versprengt sie. Ich bin der gute Hirt und kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich.“

Johannes 10,12.14

Jesus spricht im Wort zum Tag vom Gegensatz zwischen einem Mann, der die Schafe gegen Lohn hütet und einem wahren Hirten. Gibt es in unserer Zeit ein Gegensatzpaar, das der biblischen Situation entspricht? Könnte das z.B. das Paar „Manager und Patron“ sein?

Ich sehe einen Fabrikbesitzer vor mir, der sich für seine Leute verantwortlich fühlt. Er haftet mit seinem eigenen Kapital für seine Firma und steht mit Herzblut für die verkauften Produkte ein. Das ist für mich ein Patron. Er geht mit seinem Unternehmen durch Hoch- und Tiefzeiten. Er entlässt seinen Angestellten auch dann nicht, wenn dieser einmal eine persönliche Krise hat oder wenn der Absatz der Firma stagniert.

Und dann gibt es auch noch den Manager. Er trimmt das Unternehmen auf Gewinnoptimierung und presst jeden Angestellten aus wie eine Zitrone. Wenn z.B. ein Verkäufer die erwarteten Gewinnzahlen nicht erreicht, wird er umgehend gefeuert. Wenn der Manager eine Flaute kommen sieht, verkauft er möglichst schnell den gefährdeten Bereich der Firma, nimmt den Gewinn mit und geht dann von Bord.

Jesus ist anders. Er ist der gute Hirt, oder im modernen Bild gesprochen: Er ist der Patron, der Solidarische, der treu Sorgende.

Sie kennen vielleicht das Kinderlied:

Weil ich Jesu Schäflein bin,
freu' ich mich nur immerhin
über meinen guten Hirten,
der mich wohl weiss zu bewirten,
der mich liebet, der mich kennt
und bei meinem Namen nennt.

Jesus, der gute Hirt, kennt die Seinen, und die Seinen kennen ihn. Von Jesus gekannt werden! Und umgekehrt: IHN kennen! Was kann es Umwerfenderes geben?

Dass Jesus die Seinen kennt, galt nicht nur damals, als er unter seinen Jüngern lebte. Wenn das so wäre, würde es sich nicht lohnen, heute noch darüber zu sprechen. Es wird für uns erst dann wichtig, wenn Jesus auch in unserm Leben recht bekommt mit seinem Versprechen, das er seinen Jüngern kurz vor seinem Tod gegeben hat:

„Wenn ich gehe, werde ich den Fürsprecher zu euch senden. … Wenn der Geist der Wahrheit kommt, wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten. … Er wird mich verherrlichen.“ (Johannes 16,7.13f)

Wohl uns, wenn wir als in der Wahrheit Geleitete Jesus als unseren guten Hirten erkennen und anerkennen!

Ein Freund von mir, der an Krebs gestorben ist, hat sich für seinen Abdankungsgottesdienst Lieder gewünscht, die ihn durch das Leben begleitet haben. Das erste war ein Lied aus seiner Sonntagschulzeit, eben das Lied, dessen erste Strophe ich vorhin zitiert habe: „Weil ich Jesu Schäflein bin“. Die letzten vier Zeilen bringen die Hoffnung zum Ausdruck, die ein Christ angesichts des Todes hat:

Denn nach diesen schönen Tagen
werd' ich endlich hingetragen
in des Hirten Arm und Schoss:
Amen, ja mein Glück ist groß!

Auch im Angesicht des bedrohlichsten Wolfes, ist Jesus nicht davongerannt. Er hat sich unserem ärgsten Feind, dem Tod, gestellt.

An einer andern Stelle sagt Jesus: „Ich setze mein Leben ein für die Schafe. Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben einsetze, um es wieder zu empfangen.“ (Johannes 10,15.17)

Ich wünsche Ihnen einen guten Tag mit unserem guten Hirten, der sein Leben für uns hingab.

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