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Psalm 117,2

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Denn seine Gnade und Wahrheit waltet über uns in Ewigkeit. Halleluja!"

Psalm 117,2

Große Worte scheinen manchmal wenig mit meinem kleinen Leben zu tun zu haben.
So lautet das Bibelwort aus Psalm 117:
„Mächtig waltet über uns seine Güte und die Treue des HERRN währt in Ewigkeit. Halleluja!“ (Psalm 117,2)
Wo ist sie denn die mächtig waltende Güte? Wo erlebe ich denn die Treue des Herrn? Über die Ewigkeit kann ich aus eigener Erfahrung keine Aussage machen, ich bin endlich, meine Zeit ist begrenzt.
Und das ist ja mein Problem. Ich mag nicht mehr warten auf Gottes Eingreifen in mein Leben. Nichts passiert, auch wenn ich noch so bete. Ist Gott machtlos, ist er anderweitig beschäftigt oder ist er an mir vielleicht gar nicht interessiert?
Haben Sie solche Klagen auch schon gehört? Oder haben Sie selbst vielleicht schon so gedacht? Oder denken sie grade jetzt so?
Da ist es schwer, Worte von Güte und ewiger Treue zu hören, da mögen sie wohl gar nicht mehr hinhören, wenn andere davon erzählen, welche wunderbare Führung sie aus ihrer Not erfahren haben.
Gebet ist zur Klage geworden, vielleicht ist selbst die Klage vor Gott inzwischen immer seltener geworden. Es gibt keine Erwartung mehr, die Enttäuschung hat alle Kraft verbraucht.
Egal, ob das ihr eigenes Erleben ist oder ob sie einem Menschen gern helfen möchten, der ihnen nahesteht und genauso empfindet: Es gibt keine Erwartung mehr, das ist das Problem. Wenn ich keine Erwartung mehr habe, erlebe ich auch nicht mehr, wie Gott in mein Leben eingreift.
Wenn ich nur noch die Erfüllung meiner Wünsche als Existenzberechtigung Gottes sehe, geht mein Glauben schnell verloren. Erfüllt er meine Wünsche nicht, sehe ich nichts von Güte und Treue.
Entschuldigen Sie, sind Sie wie ich Brillenträger? Wenn ich die falsche Brille erwischt habe und gar nichts mehr erkennen kann?
Vielleicht geht uns das mit Gottes Güte und Treue manchmal genauso. Weil wir die falsche Brille aufhaben, erkennen wir nichts. Gottes Güte meinen wir nur erkennen zu können, wenn Gott wie ein treuer Befehlsempfänger unseren Willen tut.
Gott sieht aber weiter. Und er meint es wirklich gut mit uns. Manchmal erkennen wir erst im Nachhinein, wie gut es war, dass er uns anders geführt hat, als wir wollten.
Wenn wir uns daran erinnern, dann können wir darauf vertrauen, dass Gottes Treue und Güte ewig ist. Denn im Rückblick auf manchen unerfüllten Wunsch in unserm Leben erkennen wir die Weisheit Gottes. Und deshalb können wir auch damit leben, in einem gegenwärtigen Problem Gott nicht seine Handlungen diktieren zu wollen, sondern die Lösung einfach aus seiner Hand zu nehmen, auch wenn sie völlig anders aussieht, als wir es gerade noch gedacht haben.
Dann können wir dem Psalmbeter zustimmen:
„Mächtig waltet über uns seine Güte und die Treue des HERRN währt in Ewigkeit. Halleluja!“ 
 

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