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Jesaja 48,21

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Sie litten keinen Durst, als er sie leitete in der Wüste. Er ließ ihnen Wasser aus dem Felsen fließen, er spaltete den Fels, dass Wasser herausrann."

Jesaja 48,21

Glauben Sie an Wunder? Oder nur an Zufälle? Oder haben beide etwas miteinander zu tun? Wunder und Zufälle? Diese Fragen stehen im Hintergrund des Bibelwortes für heute. Das steht im Prophetenbuch Jesaja, Kapitel 48. Da blickt der Prophet weit zurück in die Geschichte des Volkes Israel. Und er sagt:

Sie litten keinen Durst, als der HERR sie leitete in der Wüste. Er ließ ihnen Wasser aus dem Felsen fließen.

Vielleicht kennen Sie die Geschichte: Das Volk Israel zog aus Ägypten aus. Mose führte es aus der Sklaverei durchs Schilfmeer hinaus. So kamen sie in die Wüste, in den Sinai. „Endlich in Freiheit!“. Das war die eine Seite. Die andere: Jetzt waren sie in der Wüste. Und die hat auch ihre Probleme. Hitze – und nur Steine und Sand. Und wie es so geht: Bald waren die Leute unzufrieden, fingen an zu murren und Mose anzuklagen: Wohin hast du uns geführt? Wir haben Durst. Wo gibt es Wasser?

Und da – so erzählt das 2.Mosebuch – da sagte Gott zu Mose: Nimm deinen Stab und gehe an den Fels am Berg Horeb und schlage ihn an, dann wird Wasser herauslaufen. Mose tat so – und tatsächlich trat Wasser aus dem Felsen, und die Israeliten konnten ihren Durst löschen – mitten in der Wüste.

Eine wunderbare Geschichte, die sich ins Gedächtnis Israels eingeprägt hat

Aber vielleicht denken Sie jetzt: Das liegt weit zurück. Das war damals: Wenn ich so wunderbare Geschichten auch erleben könnte! Ist mein Alltag nicht viel normaler? Wer erfährt schon solche übernatürlichen Ereignisse? Solche Wunder? Wie oft wünsche ich mir, dass Gott heute so eingreift – bei Krankheit die schnelle Heilung, bei Sorgen die schnelle Lösung, beim Durst Wasser aus dem Felsen. Schön wär’s, denken manche, und andere schütteln längst den Kopf und meinen, die Zeit der Wunder sei doch vorbei – und überhaupt: welcher aufgeklärte Mensch kann daran glauben, dass Wasser aus einem Felsen fließen kann?

Aber damit hätten wir zu kurz gegriffen. Denn wer im Sinai oder in anderen Steinwüsten lebt, der weiß: doch, genau das kann es geben: Wasser kann aus einem Felsen fließen. Es gibt in manchen Felsen Höhlen, in denen sich Wasser sammelt – aus Tau oder dem spärlichen Regen. Es tritt dann meistens durch schmale Ritzen bald wieder aus. Aber es kann auch geschehen, dass sich eine solche Ritze durch Kalk langsam verschließt. Das Wasser sammelt sich dann im Felsen. Ein kundiger Hirte im Sinai kann solche Kalkritzen erkennen. Wenn er nun mit einem Stecken darauf schlägt, dann kann tatsächlich Wasser austreten.

Worin besteht also das Wunder, das die Israeliten damals erlebten? Jedenfalls nicht in einem Mirakel, also einem Wunder, das weit weg ist von uns und das es heute nicht mehr geben kann. Sondern das war das Wunderbare, was der Prophet im Bibelwort für heute betont:  Gott leitete sie in der Wüste. Er führte sie zu dem Felsen. Gerade als sie so durstig waren. Da ließ es ihnen Gott zufallen, den Felsen zu finden, in dem es Wasser gab.

Und jetzt die Frage: Wo hat uns Gott schon so geleitet? War denn das Gesundwerden nach der letzten Krankheit selbstverständlich? War das ermutigende Gespräch mit einem netten Mitmenschen nur Zufall? Wir bekommen einen anderen Blick auf unser Leben, wenn wir hinter manchem, was uns zufällig scheint, das erkennen, was Gott uns zu-fallen lässt, manchmal in großen Momenten, oft auch im kleinen Alltag. Natürlich kann Gott auch übernatürliche Wunder tun. Aber das Bibelwort für heute macht Mut, die Wunder der Zu-fälle aus Gottes Hand immer neu zu entdecken, auch heute.

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