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/ Wort zum Tag

Galater 1,11-12

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Ich will euch nämlich, liebe Brüder und Schwestern, kundtun, dass das Evangelium, das von mir verkündigt wurde, sich nicht den Menschen anpasst. Denn ich habe es ja auch nicht von einem Menschen empfangen, noch bin ich darin unterwiesen worden; ich habe es vielmehr durch eine Offenbarung Jesu Christi empfangen.“

Galater 1,11-12

Das Evangelium passt sich den Menschen nicht an. Das tönt so richtig unfreundlich. Ist das überhaupt wahr? Ist das Evangelium uns Menschen nicht angepasst? Natürlich ist es das, sehr sogar. Gott hat uns nach seinem Bild erschaffen. Wir sind die Frucht seiner Liebe und von ihm befähigt, ihn zurückzulieben. Trotzdem wissen wir aus eigener Erfahrung: Menschen wollen oft lieber selber Gott sein und ohne Beziehung zu einem Gott leben. Aber Gott gibt nicht auf. Er baute eine Brücke. Sein Sohn Jesus wurde Mensch. Jesus heilte den Riss zwischen uns und dem Vater im Himmel, indem er die Folgen dieses Risses auf sich nahm und sein Leben am Kreuz opferte. Für uns geht es nun darum, diese heilsame Lösung im Glauben anzunehmen, mit Gott in Beziehung zu kommen und unser Leben der Leitung seines Geistes anzuvertrauen.

Das ist in Kürze der Inhalt des Evangeliums. Und diese gute Botschaft ist uns Menschen völlig angepasst. Sie ist auf uns massgeschneidert. Trotzdem bleibt Paulus dabei: Das Evangelium passt sich den Menschen nicht an. Es geht nicht hinunter wie Honig. Das zeigt sich immer dann, wenn wir uns darüber ärgern. Von Anfang an wurde denn auch versucht, das Evangelium umzubiegen und seine ärgerlichen Aspekte zu beseitigen. Ich möchte dies an fünf Ärgernissen zeigen.

Ärgernis Nummer 1: Das Evangelium verlangt, dass wir Gott als Autorität über uns anerkennen. Der Mensch aber – ich sagte es bereits – will lieber selber Gott spielen. An den Gott der Bibel zu glauben, ist vielen zuwider. Diesem Widerstand passt sich das Evangelium aber nicht an, denn ohne seinen Urheber gibt es kein Evangelium.

Ärgernis Nummer 2: Das Evangelium behauptet, dass wir Menschen Sünder seien. Hier sagen wir sofort: „Was fällt dir eigentlich ein, Gott? Ein bisschen mögen wir ja schon sündhaft sein, aber das Gute überwiegt doch bei weitem. Wir sind doch alle irgendwie ok.“ Auch hier passt sich das Evangelium nicht unsern Befindlichkeiten an. Ohne göttlichen Eingriff leben wir von Gott getrennt. Wir tun nicht, was in Gottes Augen gut ist und werden deshalb immer wieder ihm und unsern Mitmenschen gegenüber schuldig.

Ärgernis Nummer 3: Das Evangelium behauptet, dass wir uns nicht selber retten können. Jedes religiöse Denken sagt: Wenn wir schon selber schuldig geworden sind, dann wollen wir uns auch durch unsere eigene Leistung erlösen. Dieser religiösen Vorstellung passt sich das Evangelium nicht an: Wir brauchen einen Erlöser, der von aussen kommt, nämlich Jesus Christus.

Ärgernis Nummer 4: Das Evangelium behauptet, dass diese Erlösung durch den Tod Jesu am Kreuz geschehen ist. Das aber ist für unser natürliches Denken vollends unmöglich. Was soll das für einen Sinn haben? Wieso sollte Gott so brutal sein und seinen Sohn opfern? Auch hier – mitten in diesem zentralen Ärgernis – passt sich das Evangelium nicht unsern Vorstellungen an: Gott hat es so gewollt. C’est à prendre ou à laisser.

Ärgernis Nummer 5: Das Evangelium behauptet, dass die Erlösungstat Jesu allein dann wirksam werde, wenn wir daran glauben. Auch hier reagieren wir aus uns heraus mit Unverständnis: Sooo billig kann diese Erlösung nun wirklich nicht sein. Und auch hier passt sich das Evangelium nicht an. Es gilt, was Luther sagte: Allein der Glaube an das Evangelium bringt uns das Heil!

Das Evangelium entspringt definitiv nicht dem natürlichen menschlichen Denken. Paulus sagt denn auch: „Ich habe es vielmehr durch eine Offenbarung Jesu Christi empfangen.“

Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich heute und zu jeder Zeit für diese Offenbarung öffnen und dass sie lernen, aus dieser persönlichen Beziehung zu Gott zu leben und zu glauben.

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